20. Juni 2023Der lehrreiche Fall

Seit 25 Jahren Münze in der Lunge

Akute pulmonale Beschwerden aufgrund einer infizierten Bulla brachten eine alte Geschichte wieder ins Rollen. Vor 25 Jahren hatte der Patient einen Fremdkörper aspiriert, der nie entfernt wurde. Die infizierte Bulla ließ sich ohne Entfernen des Fremdkörpers sanieren.

Arztstethoskop auf einem Röntgenbild einer menschlichen Brust
KLH49/GettyImages

Ein 66-jähriger Mann klagte über progrediente Luftnot und Fieber. Die Ärztinnen und Ärzte stellten eine reduzierte Sauerstoffsättigung fest. Anamnestisch war eine fortgeschrittene COPD bekannt, außerdem 45 Packungsjahre und der Mann hatte bereits diverse pulmonale Infekte durchgemacht. Als Ursache der aktuellen Malaise fand sich eine infizierte Bulla im rechten Bronchus intermedius – Folge einer 25 Jahre zuvor „eingeatmeten“, aber nie entfernten Münze. Unter dem Verdacht auf eine durch Pseudomonas, Anaerobier oder MRSA ausgelöste Pneumonie erfolgte eine Therapie mit Breitbandantibiotika.

Eine Entfernung des Geldstücks war wegen der Chronizität der Läsion und der Blutungsgefahr im umgebenden Granulationsgewebe nicht angezeigt, berichten Faustine Luo von der Universität Saint Louis und Kolleg:innen. Außerdem bestanden Zweifel am positiven Effekt dieses Eingriffs, denn der betroffene Lungenflügel war bereits irreversibel geschädigt.

Konservative Therapie brachte keinen Erfolg

Um den Inhalt zu sehen, müssen Sie sich einloggen oder registrieren.
Dieser Beitrag erschien auch im Printmagazin CliniCum pneumo