24. Mai 2023PIF 2023

Pneumologie im Fokus: Neues aus der Allergologie

Bei der Unzahl an natürlichen Substanzen und chemischen Produkten, denen unsere Körperoberflächen und Organsysteme ständig ausgesetzt sind, ist bei Auftreten von allergischen Symptomen oft viel detektivischer Spürsinn erforderlich. Der Leiter des Floridsdorfer Allergiezentrums präsentierte ein paar knifflige Fälle aus seiner Praxis und der Literatur.

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Nadezhda Buravleva/GettyImages

Impfgranulome

Was könnte die Ursache sein, wenn ein Kleinkind nach jeder Impfung an der Impfstelle ein juckendes Ekzem, das monatelang bestehen bleibt, und subkutane Knötchen entwickelt? Bei einer solchen Reaktion sollte man daran denken, dass Impfgranulome auch durch Adjuvanzien in den Impfstoffen verursacht werden können. Bei der Literaturrecherche stieß Univ.-Doz. Dr. Felix Wantke, Leiter des Floridsdorfer Allergiezentrums (FAZ), Wien, auf einen ähnlichen Fall wie in der eigenen Praxis, bei dem sich herausstellte, dass die juckenden Hautveränderungen und das Impfgranulom auf eine Spättypallergie gegen Aluminiumsalze zurückzuführen waren. Die in den gängigen Totimpfstoffen enthaltenen Aluminiumsalze dienen als Adjuvanzien, um die humorale Immunantwort zu verstärken. „Manche Kinder können offensichtlich eine Kontaktallergie auf das Aluminium entwickeln“, so der Allergologe. In einer schwedischen Studie reagierte jedes tausendste Kind auf Impfungen mit Impfgranulomen. In 77 Prozent wurde eine Kontaktallergie gegen Aluminiumsalze gefunden.

Was ist in solch einem Fall zu beachten? Weitere Schutzimpfungen sind prinzipiell möglich, sollten aber intramuskulär gegeben werden. Eine subkutane spezifische Immuntherapie mit aluminiumhaltigen Impfstoffen sollte jedoch vermieden werden. Hier empfiehlt es sich, auf Impfstoffe mit anderen Adjuvanzien auszuweichen.

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