14. März 2017

Apothekerkammerwahl: Rennen um die Angestelltenvertretung

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KAMMERWAHL – An dieser Stelle präsentieren wir Ihnen die Spitzenkandidaten für die diesjährige Apothekerkammerwahl. Wen der Verband der Angestellten Apotheker Österreichs (VAAÖ) ins Rennen schickt. (Pharmaceutical Tribune 04/2017)

Wie schon in der letzten Ausgabe der Pharmaceutical Tribune haben wir auch diesmal allen Spitzenkandidaten in den Bundesländern dieselbe Frage gestellt: Mit welchem Programm treten Sie zur kommenden Apothekerkammerwahl an bzw. was möchten Sie in Ihrem Bundesland verändern oder verbessern? Hier die Antworten der Kandidaten des VAAÖ.

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Mag. Susanne Ergott-Badawi (Wien):
Für mich gilt: Arzneimittelberatung NUR durch ApothekerInnen, denn das ist UNSERE alleinige Kernkompetenz! Als Mitglied des KV-Teams setze ich mich für faire Lösungen bzgl. Arbeitszeit, Regelung der Fortbildungspunkte (Fortbildung = Arbeitszeit!), u.v.m. ein. Sehr am Herzen liegt mir die Einführung eines erstklassigen postgraduellen Studiums in klinischer Pharmazie in Österreich, um klinische ApothekerInnen auch in PHC, Altersheime etc. zu entsenden. Nur so können wir neue Arbeitsplätze schaffen! In Wien stehe ich für einen konstruktiven Austausch zwischen den KollegInnen. Nach zehn Jahren im Präsidium des VAAÖ weiß ich, dass dies möglich ist durch viel Engagement, Zielstrebigkeit, Diplomatie und Zusammenhalt im Berufsstand.

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Mag. Katja Kraut-Sadounig (Burgenland):
Ich trete für bessere Bedingungen in unseren Apotheken ein. Für Arbeitsplätze, an denen das Arbeiten Freude macht. Für Arbeitsplätze, an denen der Wert eines ausgebildeten Pharmazeuten allseits geschätzt wird. Für Arbeitsplätze, an denen Bezahlung, Arbeitszeiten und das Betriebsklima stimmen. Immer mehr Nachtdienste, immer mehr PKA, immer größerer Druck auf die Apothekerinnen und Apotheker. So darf und wird es im Burgenland nicht weitergehen. Das verspreche ich den Kolleginnen und Kollegen.

 

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Mag. Elisabeth Biermeier (Niederösterreich):
Ich trete dafür ein, dass auch in Zukunft die Abgabe von Arzneimitteln und die pharmazeutische Beratung nur durch Apothekerinnen und Apotheker erfolgt. Eine gute und laufende Aus- und Fortbildung bilden dafür die wesentlichen Bausteine. Weiters ist mir wichtig, dass die Apothekerinnen und Apotheker bei gesundheitspolitischen Entscheidungen in NÖ eingebunden sind und als unverzichtbare Partner wahrgenommen werden.

 

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Mag. Roman Nimylowytsch (Oberösterreich)
Mir ist es ein besonderes Anliegen, die Arbeitsplätze für Apothekerinnen und Apotheker auch in Zukunft zu sichern. Das erreichen wir dadurch, dass die Abgabe von Arzneimitteln weiterhin nur durch top ausgebildete Fachkräfte erfolgen darf. Eine Quote soll sicherstellen, dass bei hohem Umsatz, einer großen Anzahl an verkauften Packungen, vielen Taraplätzen und langen Öffnungszeiten eine entsprechende Anzahl von Fachkräften zu beschäftigen ist. Und ich verwehre mich gegen eine weitere Ausdünnung der Nachtdienstturnusse.

 

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Mag. Stefanie Lair (Tirol):
Unser Berufsbild im Wandel der Zeit zu stärken, bevorstehenden Entwicklungen offen, aber dennoch kritisch zu begegnen und unsere Zukunft gemeinsam zu gestalten, sehe ich als meine Mission. Indem wir das Ansehen unseres Berufes stärken, sichern wir Arbeitsplätze und dauerhaft die Qualität unserer Leistungen. Dies wird mit Hilfe von Tara-relevanten Fortbildungen, die ich auf ganz Tirol ausweiten möchte, einer zeitgemäßen und offenen Kommunikation, meiner langjährigen Erfahrung in der ÖAK und der jahrzehntelangen Erfahrung des VAAÖ in der Standesvertretung möglich sein!

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Mag. Petra Griesser (Steiermark):
Wichtig ist mir eine gute und faire Gesprächsbasis zwischen den angestellten und den selbstständigen Apothekerinnen und Apothekern. Gemeinsam müssen wir unsere Position im Gesundheitswesen stärken. Wir müssen der Bevölkerung und der Politik bewusst machen, dass wir Apothekerinnen und Apotheker für die Volksgesundheit unersetzlich sind! Ich möchte mich verstärkt dafür einsetzen, dass man Fort- und Weiterbildung auch während der Arbeitszeit absolvieren kann. Mein besonderer Fokus liegt auf der Schaffung von Arbeitsplätzen durch Erschließung neuer Tätigkeitsbereiche.

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Mag. Iris Reinisch (Kärnten):
Ich engagiere mich für die Apothekerinnen und Apotheker, weil sich in den nächsten Jahren einiges ändern wird – und die Gestaltung unserer Zukunft sollten wir nicht anderen überlassen. Zudem bin ich Mitglied in der Arbeitsgruppe 2030, die sich zum Ziel gesetzt hat, eine fundierte Ausbildung in der klinischen Pharmazie in Österreich zu ermöglichen. Das ist mir ein großes Anliegen. Wichtig ist mir, in Kärnten vermehrt gemeinsame, private Aktivitäten zu organisieren. Denn nur gemeinsam können wir die zukünftigen Herausforderungen meistern.

MITGEZÄHLT

400.000 Menschen sind in Österreich von einer seltenen Krankheit betroffen. Von einer sogenannten Orphan Disease spricht man, wenn höchstens eine von 2.000 Personen daran erkrankt.
10,3 Prozent des BIP werden in Österreich für Gesundheit ausgegeben. Wurde von 1990 bis 2010 noch eine Steigerung von 5,3 Prozent pro Jahr verzeichnet, beträgt dieser Anstieg nun nur noch 3,5 Prozent.