Wir sind DIE Arzneimittel-Experten!

Die österreichische Gesundheitspolitik greift zunehmend auf den Rat von Fachleuten zurück. Das ist gut so.

Nach fast zwei Jahren Corona-Krise kann man feststellen, dass unser Gesundheitssystem – auch international betrachtet – recht gut aufgestellt ist. Die Krise demonstriert auch, wie wichtig es ist, dass sich Politik und Verwaltung bei ihren Entscheidungen auf Empfehlungen anerkannter Fachleute stützen. Während zu Corona-Beginn und in den folgenden Monaten vor allem Pressekonferenzen und vollmundige Ankündigungspolitik regierten, fällt man heute erfreulicherweise vermehrt fakten- und evidenzbasierte Entscheidungen. Dahinter stehen Menschen, die ihre Expertise im Rahmen bestimmter Gremien einbringen.

Sissi Furgler Fotografie

Dr. Gerhard Kobinger, Präsidiumsmitglied der Österreichischen Apothekerkammer

Vor allem GECKO ist derzeit in aller Munde. Die Kommission zur gesamtstaatlichen COVID-Krisenkoordination besteht aus in ihren jeweiligen Gebieten anerkannten Spezialisten. So sind die Apotheker:innen durch Kammer-Präsidentin Ulrike Mursch-Edlmayr vertreten.

Arzneimittelsicherheit ist Patientensicherheit

Daneben gibt es bundesweit zahlreiche Gremien, in denen die Apothekerkammer mit ihrem pharmazeutischen Know-how zu finden ist: etwa im Beirat für Patientensicherheit, der den Gesundheitsminister berät. Dieser Beirat, in dem auch Ärztekammer-Vertreter, Amtsärzte und Patientenombudsmänner sitzen, bemüht sich um sichere Behandlungen von Patient:innen und soll Behandlungsfehler vermeiden helfen. Eine vorranginge Aufgabe dieses Beirats, in dem ich die Apothekerkammer vertreten darf, ist die Weiterentwicklung und Umsetzung der Patientensicherheitsstrategie. Diese Aufgabe ist uns Apotheker:innen gleichsam „auf den Leib geschneidert“: Es geht bei unserer täglichen Arbeit an der Tara um Sicherheit im Sinne der fachkundigen Beratung durch Apotheker:innen zur Sicherstellung der richtigen Arzneimittelanwendung, ebenso wie um die Sicherheit, ein benötigtes Medikament auch möglichst rasch zu bekommen. Darüber hinaus garantiert die Apotheke, dass die dort bezogenen Arzneimittel nicht gefälscht und damit sicher sind.

Qualität schaffen und sichern

Auch der Landessanitätsrat, die Qualitätssicherungskommission des Gesundheitsfonds Steiermark und der Ausschuss des BMSGPK für Qualität und Sicherheit in der Substitutionsbehandlung liegen in meiner Zuständigkeit. Dabei geht es eigentlich immer um Themen wie Sicherheit und Qualität wie beispielsweise sichere Lieferketten bei Arzneimitteln, die Fälschungsrichtlinie – vor allem im Hinblick auf Fake-Versandapotheken, Lagerbedingungen, das Vier-Augen-Prinzip, Dosierungen, Wechselwirkungen und etwa die Medikationsanalyse – bis hin zum Impfen in der Apotheke in spe.

Man sieht: Pharmazeutischer Input ist zunehmend gefragt – auch in der Politik. Mit unserer Expertise leisten wir einen eminent wichtigen Beitrag im Gesundheitssystem. Und Sie, liebe Kolleginnen und Kollegen, erbringen diese Qualität und Sicherheit bei Ihrer täglichen Arbeit. Danke!

Bei diesem Beitrag handelt es sich um einen Gastkommentar, für den der jeweilige Autor verantwortlich ist; die Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und Herausgeber wieder.