„Viel öfter gute Laune auf Rezept verordnen“
Humor ist zwar kein Allheilmittel, aber eine wunderbare und wirksame Ergänzung zu allen Therapien. In der aktuellen Ausgabe des Podcasts PARA:Sport gibt Internist und Humor-Experte Dr. Roman Szeliga wert- und humorvolle Tipps für Ärztinnen und Ärzte sowie Patientinnen und Patienten.
Die Volksweisheit „Lachen ist die beste Medizin“ kennt wohl beinahe jeder und jede im Gesundheitssystem, doch wie oft wird Humor tatsächlich verordnet? „Dass Lachen gesund ist, zeigen uns viele Studien: Humor verändert die Schmerz-Sensibilität – wir reagieren weniger empfindlich auf Schmerzreize -, Humor senkt Stresshormone und Blutdruck, beim Lachen wird die Lunge besser durchblutet, die Verdauung verbessert und auch die Schlafqualität erhöht“, sagt Dr. Roman Szeliga. Als Facharzt für Innere Medizin und „Österreichs Humor-Experte Nr.1“ ist Szeliga neben Paraschwimmer und Moderator Andreas Onea Gast in Folge 13 des Podcasts PARA:Sport (eine gemeinsame Initiative von MedTriX und dem Österreichischen Paralympischen Committee ÖPC) zu hören.
„Mit Humor haben wir gewissermaßen eine Apotheke in uns“, so Szeliga, doch ernsthafte Verordnungen gibt es bislang nicht (mit Ausnahme der Rezeptblöcke in Szeligas Merchandising.-Angebot). „Sicher ist Humor kein Allheilmittel, aber eine wunderbare Ergänzung zu allen Therapien und er kann mit Sicherheit Heilungsprozesse beschleunigen.“ Wenn auch manchen Menschen scheinbar immun gegen Humor-Angebote sind: „Das muss man akzeptieren: Ich nenne sie die Hypochonder des Humors, die gleichsam ihre schlechte Laune kultivieren. Gelingt es aber dennoch solche Personen zum Humor zu konvertieren, dann ist das ein wunderbarer Erfolg“, berichtet Szeliga aus seiner Humor-Praxis.
Herzlich lachen entspannt
Humor kann auch ganz ohne die raren Einsätze der CliniClowns, zu deren Mitbegründern Szeliga übrigens gehört, für Entspannung im stressigen Alltag sorgen, im Spitzensport genauso wie an der Klinik: Kann in einem Team selbst in einer angespannten Situation herzlich gelacht werden, entspannt es die Situation und steigert sogar die Leistung, da sich danach alle wieder besser auf ihre Aufgaben fokussieren können.
Humor könne laut Szeliga zudem in puncto Inklusion wichtige Inputs liefern: „Manchmal sind wir nicht sicher, ob wir über Witze zum Thema Behinderung lachen dürfen. Ich sage ‚ja‘, wenn uns Menschen mit Behinderung selbst die Erlaubnis dazu geben und das ist gar nicht so selten der Fall.“ Auf die Frage, wie Menschen mit deutlich wahrnehmbaren Krankheiten und Behinderungen auf unsensible und abwertende Kommentare reagieren sollen, hat Szeliga ebenfalls eine klare Antwort: Gar nicht, am besten Ignorieren: ein „Drüberstehen“ sei die beste Reaktion darauf.
Die aktuelle Folge von PARA:Sport mit Andreas Onea und Dr. Roman Szeliga finden Sie hier.