8. Feb. 2024European Academy of Dermatology and Venereology (EADV)

Vitiligo: Fortschritte in der systemischen Therapie

Neueste Fortschritte im Bereich der systemischen Therapien bei Vitiligo wurden auch beim EADV in Berlin diskutiert. Prof. Viktoria Eleftheriadou, Wolverhampton, Vereinigtes Königreich, unterstreicht in ihrem Vortrag die große Bedeutung dieser Erkrankung, sowohl aus dermatologischer als auch aus psychosozialer Perspektive.

Ausgeschnittene Rückansicht einer schönen jungen Europäerin mit Hautproblemen, die zu Melaninverlust führt, posiert
shurkin_son/GettyImages

Vitiligo ist die häufigste Depigmentierungsstörung und betrifft Menschen in der Regel vor dem 30. Lebensjahr mit unterschiedlichem Schweregrad, 50% der Patientinnen und Patienten entwickeln eine Vitiligo vor dem 20. Lebensjahr. Weltweit ist rund 1% der Bevölkerung betroffen. Die psychologische Belastung für Patientinnen und Patienten ist erheblich, wobei u.a. ein erhöhtes Auftreten von Depressionen, Angststörungen und Anpassungsstörungen, insbesondere bei sichtbaren Läsionen, zu verzeichnen ist. Frauen sind von psychosozialen Komorbititäten häufiger betroffen.1

Individuelle Therapieziele festlegen

Eine umfangreiche Studie2 aus dem Vereinigten Königreich mit 17.000 Vitiligo-Patientinnen und -Patienten zeigt, dass 85% der Betroffenen keine Aufzeichnungen über eine spezifische Behandlung für Vitiligo hatten, was auf eine signifikante Unterversorgung hinweise, so Eleftheriadou. Zudem wurde eine durchschnittliche Verzögerung von 34 Monaten zwischen der Diagnosestellung und dem Beginn einer Therapie festgestellt. Das sei deshalb von Bedeutung, weil eine rasche Therapie zu einem besseren Ansprechen führt, betont Eleftheriadou. Im Jahr nach der Diagnosestellung, wurden 16,7% der Erkrankten mit Antidepressiva oder Anxiolytika behandelt, was ebenfalls die Notwendigkeit einer frühzeitigen Intervention mit wirksameren Medikamenten unterstreicht.

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Dieser Beitrag erschien auch im Printmagazin CliniCum derma