ÖGDV: Ängste vor Covid-19-Impfung abfangen
In einer Zeit, in der die Impfungen gegen Covid-19 eine zentrale Rolle im Gesundheitswesen einnehmen, ist es entscheidend, alle Aspekte der Impfstoffsicherheit zu beleuchten. Eine kürzlich an der Allergieambulanz der Universitätsklinik für Dermatologie und Venerologie der Medizinischen Universität Graz durchgeführte Studie hatte zum Ziel, Reaktionen auf die Covid-19-Impfung zu untersuchen, insbesondere bei Personen, die bereits allergische Reaktionen auf andere Substanzen zeigten.
Eine Auswertung von 47 Patientinnen und Patienten, die entweder nach der Impfung oder davor aufgrund von Bedenken bezüglich möglicher Reaktionen untersucht wurden, ergab neue Einblicke. 29 der 47 in die Studie eingeschlossenen Personen konsultierten vor der Covid-19-Impfung die Allergieambulanz, da sie aufgrund vorangegangener Reaktionen auf Medikamente Bedenken hatten, auch auf die Impfung zu reagieren. Von diesen Personen gaben einige klassische Symptome an, die mit einer allergischen Reaktion in Verbindung stehen könnten, wie etwa Dyspnoe oder Exanthem. Interessanterweise wurden auch weniger typische Reaktionen festgestellt, die möglicherweise auf spezifische Bestandteile der Impfstoffe zurückzuführen sind.
Allergologische Abklärung
Mittels eines Intrakutantests wurden die eingeschlossenen Studienteilnehmenden getestet, um eine potenzielle Sensibilisierung auf bestimmte Substanzen wie Polyethylenglykol (PEG) 2000, PEG 4000 und Polysorbat 80 zu untersuchen, die in einigen mRNA-Impfstoffen enthalten sind, wie Andrea Teufelberger, PhD, von der Universitätsklinik für Dermatologie und Venerologie der Medizinischen Universität Graz erklärt. Die Ergebnisse zeigten, dass bei Patientinnen und Patienten, die auf diese Stoffe reagierten, die Wahrscheinlichkeit höher war, auch auf die Covid-19-Impfung zu reagieren. Es wurde ein Basophilenaktivierungstest (BAT) mit PEG 2000 bei der gesamten Patientenkohorte durchgeführt sowie die Serumtryptase und das Gesamt-IgE bestimmt. Bei einigen Personen wurden Covid-19-Vakzine für die Haut-Pricktestung verwendet. Alle bis auf eine Patientin zeigten im Intrakutantest negative Ergebnisse. Den Patientinnen und Patienten mit negativem Ergebnis wurde eine Impfung empfohlen, jedoch unter Einnahme eines Antihistaminikums eine Stunde vor der Injektion.