12. Dez. 2023Österreichische Gesellschaft für Rheumatologie & Rehabilitation

ÖGR 2023: Jung, wild und Rheuma – die juvenile idiopathische Arthritis

Gelenkschmerzen, Arthritis und Bewegungseinschränkungen sind Symptome, bei denen man nicht sofort an Kinder oder Jugendliche als Betroffene denkt. Die juvenile idiopathische Arthritis (JIA) stellt allerdings mit einer Prävalenz von 1:1.000 die häufigste chronisch-rheumatische Erkrankung im Kindesalter dar.

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drubig-photo/AdobeStock

Von einer JIA wird gesprochen, wenn der Beginn der Arthritis vor dem 16. Geburtstag liegt (juvenil), bei der Abklärung keine andere Ursache gefunden werden kann (idiopathisch) und die Krankheit bereits länger als 6 Wochen anhält. Sie kann in jedem Alter auftreten, wobei etwa 40% bereits im Kleinkindalter betroffen sind.

Oft erst nach einigen Monaten Krankheitsdauer kann die JIA in eine der insgesamt 7 Subgruppen nach der ILAR-Klassifikation (International League of Associations for Rheumatology) eingeteilt werden (s. Tab.). Der Subtyp ist für den Verlauf und die Prognose entscheidend. Die Diagnose muss klinisch gestellt werden, da es keine eindeutig diagnosebeweisenden Laborwerte gibt.1,2

Vor allem die frühkindliche Oligoarthritis, die mit knapp der Hälfte die häufigste Form der JIA darstellt, ist der Subtyp, den Erwachsenenrheumatologen selten sehen. Die Remissionsrate liegt bei bis zu 80%. Die typische Patientin ist ein Mädchen im Kindergartenalter mit positiven antinukleären Antikörpern (ANA), einem betroffenen Gelenk oder einer geringen Anzahl an asymmetrisch geschwollenen großen Gelenken (vor allem Kniegelenk und Sprunggelenk) und einem hohen Risiko für eine asymptomatische Uveitis.

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