28. Okt. 2025Management der Steroid-induzierten Nebenniereninsuffizienz

Worauf beim Ausschleichen von Glukokortikoiden zu achten ist

Jede exogene Steroid-Gabe kann potenziell eine Nebenniereninsuffizienz induzieren. Wie das Risiko für den einzelnen Patienten in der Praxis abgeschätzt und wie eine Glukokortikoid-induzierte Nebenniereninsuffizienz am besten gemanagt wird, fasst eine neue Leitlinie zusammen.

Nebenniereninsuffizienz
magicmine/stock.adobe.com

Prof. Dr. Felix Beuschlein ist Direktor der Klinik für Endokrinologie, Diabetologie und Klinische Ernährung am Universitätsspital Zürich und Co-Autor der neuen Leitlinie für Dia­gnostik und Therapie von Glukokortikoid-induzierter Nebennieren­insuffizienz (GC-induzierte NNI). Die neue europäische-US-amerikanische Guideline wurde von beiden Endokrinologie-Fachgesellschaften ESE/ES (European Society of Endocrinology and Endocrine Society) erarbeitet und veröffentlicht. (1)

Ein Risiko für eine Glukokortikoid-induzierte Nebenniereninsuffizienz besteht insbesondere bei einer Therapiedauer von über drei bis vier Wochen und einer Behandlung in einer supra­physiologischen Dosis (oberhalb von 15–25mg Hydrocortison, 4–6mg Predniso(lo)n, 3–5 mg Methylprednisolon, 0,25–0,5mg Dexamethason).

Auch die Potenz des Steroids, die individuelle Empfindlichkeit und die Applikationsform spielen eine Rolle. Tendenziell am höchsten ist das Risiko bei einer intraarteriellen Verabreichung und einer Kombination verschiedener Applikationsarten. Deutlich geringer ist es bei topischer Anwendung. "Aber auch hier ist es nicht null", betonte Prof. Beuschlein.

Um den Inhalt zu sehen, müssen Sie sich einloggen oder registrieren.