2. Juli 2025Bristol Medical School

„Gute“ Fette und Entzündungen: komplexer als bisher gedacht

Omega-3-Fettsäuren gelten allgemein als entzündungshemmend, doch neue Forschungsergebnisse zeigen, dass sie bestimmte Entzündungsmarker im Körper sogar erhöhen können.

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Im Rahmen ihrer Doktorarbeit an der University of Bristol untersuchte Dr. Daisy Crick gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen die Rolle von Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren im Körper. Die Ergebnisse widersprechen der verbreiteten Ansicht, Omega-3 sei ausschließlich entzündungshemmend, während Omega-6 entzündungsfördernd wirke. Crick betonte, dass die Beziehung zwischen diesen mehrfach ungesättigten Fettsäuren komplexer sei als bisher angenommen. Selbst nach Berücksichtigung anderer Einflussfaktoren wie Triglyzeride und LDL-Cholesterin blieb der Zusammenhang zwischen erhöhten Omega-3-Werten und steigenden Entzündungsmarkern bestehen.

Die Forschenden nutzten Daten der Avon Longitudinal Study of Parents and Children, die seit über 30 Jahren biologische Daten von Geburt bis ins Erwachsenenalter sammelt. Dabei zeigte sich: Höhere Konzentrationen von Omega-3-Fettsäuren – sei es durch Fischkonsum oder Nahrungsergänzung – korrelieren mit einem Anstieg bestimmter Entzündungsmarker im Blut. Auch ein ungünstiges Verhältnis von Omega-6 zu Omega-3 war durchgängig mit höheren Entzündungswerten verbunden.

Zur Absicherung wurden die Ergebnisse mit Daten der UK Biobank (nahezu 500.000 Teilnehmende) und mithilfe der Methode der Mendelschen Randomisierung überprüft. Auch hier zeigten sich erhöhte Entzündungswerte bei steigender Zufuhr von Omega-3 und Omega-6.

Crick wies darauf hin, dass sich die bisherige Annahme, Omega-3 wirke grundsätzlich entzündungshemmend, möglicherweise nicht uneingeschränkt halten lasse. Vielmehr sei das Gleichgewicht zwischen Omega-6 und Omega-3 entscheidend. Dr. Hannah Jones, Mitautorin der Studie, ergänzte, dass die Beziehung zwischen Fettsäuren und Entzündungen sehr komplex sei und weitere Studien nötig seien, um eindeutige Schlussfolgerungen ziehen zu können.

University of Bristol | Bristol Medical School
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