Akute Lungenembolie bei Kindern und Jugendlichen
Daten zur akuten Lungenembolie (LE) bei Kindern und Jugendlichen sind rar. Nun liegt eine retrospektive Kohortenstudie vor, die in The Lancet Respiratory Medicine publiziert wurden. Ziel der Schweizer Forschenden war es, jährliche Schätzungen sowie alters- und geschlechtsstratifizierte Indikatoren für akute Lungenembolien bei Kindern und Jugendlichen im Alter von 0 bis 19 Jahren zu ermitteln.

In den Jahren 2016 und 2019 wurden 5.733 Personen (3.353 weiblich und 2.380 männlich) im Alter zwischen 0 bis 19 Jahren mit einer akuten Lungenembolie als Erst- oder Begleitdiagnose in den USA im Krankenhaus stationär aufgenommen1.
Aufgrund der analysierten Daten schätzen die Autorinnen und Autoren die jährliche Inzidenz daher auf 3,5 Fälle pro 100.000 Kinder und Jugendliche (95% KI 3,4–3,6). Sie identifiziert dabei zwei Inzidenzpeaks: einen bei Säuglingen unter einem Jahr und einen weiteren Peak bei Jugendlichen im Alter zwischen 15 bis 19 Jahren.
Das Risiko, im Krankenhaus zu versterben, lag bei 4,5 %. Die nicht-adjustierte Odds Ratio für Tod im Krankenhaus bei Patientinnen und Patienten mit vs. ohne akute LE betrug 9,3 (7,9–10,9). Der Zusammenhang zwischen akuter Lungenembolie und Tod blieb über verschiedene multivariable Modelle hinweg bestehen.
Patientinnen und Patienten mit Hochrisikofaktoren hatten über alle Altersgruppen hinweg ein deutlich höheres Sterberisiko. Besonders gefährdet waren Kinder unter 10 Jahren (25,3 %). Kinder und Jugendliche über 10 Jahren mit Hochrisikofaktoren wiesen eine Sterblichkeit von 13,9 % auf. Bei Kindern von 0 bis 9 Jahren ohne Hochrisikomerkmale betrug das Sterberisiko 4,9 % (3,1–7,6) und 0,7 % (0,5–1,0) im Alter von 10 bis 19 Jahren.
- Wolf S et al. Epidemiology and management of paediatric pulmonary embolism: a much-needed focus of research. Lancet Respir Med. 2025 May;13(5):372-373. doi: 10.1016/S2213-2600(25)00039-6. Epub 2025 Feb 12. PMID: 39954703.