6. Mai 2025Phototherapie bei aktinischen Keratosen

Reduktion der Fluenzrate : gleiche Wirkung, weniger Schmerzen

Die konventionelle photodynamische Therapie (cPDT) ist eine wirksame und etablierte Behandlungsoption für Feldkanzerisierungen und multiple aktinische Keratosen (AK). Die Hauptnebenwirkung der cPDT sind Schmerzen während der Bestrahlung mit künstlichen Rotlichtquellen. In schweren Fällen kann dadurch ein vorzeitiger Abbruch der Behandlung erforderlich sein. Die Anpassung der Lichtdosis und Fluenzrate lindert Schmerzen bei gleicher Wirksamkeit.

Männliche Stirn mit Ausschlag.
Foto:  Henk Vrieselaar/stock.adobe.com
Die photodynamische Therapie ist eine wirksame und etablierte Option bei AK.

Die prospektive, randomisierte, kontrollierte Studie der Universitätsklinik für Dermatologie der Medizinischen Universität Wien untersuchte Wirksamkeit und Verträglichkeit von vier verschiedenen cPDT-Beleuchtungsprotokollen bei der Behandlung von multiplen AK bei 67 Patientinnen und Patienten im Kopfbereich an vergleichbaren Zielarealen:

  • (A) Standardlichtdosis und Standardfluenzrate,
  • (B) Standardlichtdosis und halbierte Fluenzrate,
  • (C) halbierte Standardlichtdosis und Standardfluenzrate und
  • (D) halbierte Standardlichtdosis und halbierte Fluenzrate.

Schmerzen und die Intensität der phototoxischen Hautreaktion wurden während und nach der Bestrahlung aufgezeichnet. Die Abheilungsrate der Zielareale und Zielläsionen wurde 12 Wochen nach der PDT beurteilt. Zielareale mit unvollständiger Abheilung wurden erneut behandelt, solche mit vollständiger Abheilung 24 Wochen nach der PDT erneut untersucht.

Weniger Schmerzen durch halbierte Fluenzrate

Durch halbierte Fluenzraten konnten die Forschenden das mittlere und maximale Schmerzniveau der Behandelten während der Bestrahlung signifikant verringern. Die phototoxische Hautreaktion war bei der Standardbeleuchtungseinstellung am stärksten ausgeprägt.

Die Gesamtabheilungsrate der AK und die Abheilungsrate der Zielläsionen drei Monate nach PDT sowie die Anzahl wiederkehrender oder neuer AK sechs Monate nach PDT unterschieden sich zwischen den vier Behandlungsprotokollen nicht.

Während das therapeutische Ergebnis durch die Modulation der Lichtdosis oder Fluenzrate nicht beeinträchtigt wurde, verringerte sich der PDT-induzierte Schmerz signifikant, wenn die Fluenzrate halbiert wurde.

Lichtdosis hat keine Auswirkungen auf die Schmerzintensität

Bemerkenswert sei, schreiben die Wiener Forschenden, dass die Verringerung der Lichtdosis keine Auswirkungen auf die Schmerzintensität hatte. Alle modifizierten Beleuchtungsprotokolle waren aber mit einer geringeren phototoxischen Hautreaktion verbunden als die Beleuchtung mit der Standardeinstellung.

„Ein modifiziertes Beleuchtungsprotokoll mit niedrigerer Fluenzrate und Lichtdosis könnte einen weiteren Schritt zur Optimierung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses der cPDT bei aktinischen Keratosen im Kopfbereich darstellen“, lautet das Fazit.

Dieser Beitrag erschien auch im Printmagazin CliniCum derma