13. März 2025Kurz gemeldet

Gefährliche Hausmittel bei Fieber und Erkältung

Auf Kinder- und insbesondere Babyhaut kann so manches altbekannte "Hausmittel" rasch zu Verätzungen mit Blasen führen.

Ein Baby in einer Windel liegt auf einem weißen Hintergrund und spielt mit einem Stapel Windeln.
Foto: HENADZY/AdobeStock

„Auch Hausmittel und vermeintlich natürliche Mittel können - unsachgemäß angewandt - zu schweren Schäden führen. Deshalb sollten insbesondere Eltern mit kleinen Kindern sich vorab beim Kinder- und Jugendarzt erkundigen, was unbedenklich ist“, rät MR Dr. Bernhard Jochum, Bundesfachgruppenobmann der Kinder- und Jugendärzt*innen in der Ärztekammer und Vorstandsmitglied der Österreichischen Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde (ÖGKJ). Menthol, Senfsamen, Pfeffer, Walnussschalen, Rosmarin, Echter Lorbeer, Hahnenfuß, Kuhschellen können in Umschlägen (als Öl, zerrieben oder gehackt) bei längerem Kontakt mit der Haut ebenso Verätzungen verursachen. Da die Haut von kleinen Kindern sehr empfindlich ist, kann die Anwendung dieser Pflanzenbestandteile früher als bei Erwachsenen zu Hautschäden führen.

Im Knoblauch können schwefelhaltige Verbindungen bei direktem Aufbringen auf die Haut Verätzungen auslösen. Die Säure des Essigs kann bereits bei niedrigen Konzentrationen Reizungen verursachen.

Bewährte Waden- und Topfenwickel

Der Kinder- und Jugendarzt kann Eltern beraten, welche „natürlichen“ Maßnahmen für welches Alter sinnvoll sein können. Insbesondere bei Babys ist Vorsicht geboten. „Kühlende Wadenwickel bei Fieber sind erst für Kinder ab sechs Monaten geeignet und sollten bei kleinen Kindern nur kurz angewendet werden. Das Kind darf auf keinen Fall durch das kalte Wasser „schockiert“ werden oder frieren! Topfenwickel können bei Fieber, Husten und Lungenentzündung unterstützend eingesetzt werden“, so Dr. Bernhard Jochum, der eine Ordination in Bludenz hat. Auf der Seite des Kepler Universitätsklinikums finden Eltern z.B. Tipps für „Hausmittel zur Behandlung und Prävention von Infekten bei Kindern“. Die Österreichische Gesundheitskasse hat zusammen mit der Österreichischen Apothekerkammer eine Broschüre zu diesem Thema herausgegeben: „Hausmittel für Kinder“.

Österreichische Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde