Fünf Jahre Kunstherzimplantation am KUK
Mittlerweile wurden insgesamt 24 Kunstherzimplantationen (LVAD) am Kepler Universitätsklinikum in Linz – neun davon alleine in den vergangenen 12 Monaten – durchgeführt.
Für eine LVAD-Implantation kommen Patientinnen bzw. Patienten mit einer sogenannten „terminalen Herzinsuffizienz“ in Frage, also einer Herz- bzw. Herzmuskelschwäche, bei der alle anderen zur Verfügung stehenden Therapieoptionen wie Medikamente, Koronar-Stents, Bypassoperationen, Herzschrittmacher etc. bereits voll ausgeschöpft wurden und leider nicht den gewünschten Erfolg erzielen konnten. Daher ist die Kunstherzimplantation für die Betroffenen eine überlebensnotwendige Therapieoption.
Drei verschiedene Therapieziele werden durch eine LVAD-Implantation ermöglicht:
- „Bridge to recovery“: Es gibt Formen der Herzschwäche (z.B. virale Herzmuskelentzündungen), bei denen sich das Herz wieder soweit erholen kann, dass das LVAD nach einer gewissen Zeit wieder erfolgreich explantiert werden kann.
- „Bridge to transplant“: Vor allem bei jüngeren Patientinnen bzw. Patienten (bis ca. 65 Jahren) bietet sich die Möglichkeit an, ein LVAD zu implantieren und diese gleichzeitig auf die Warteliste für eine Herztransplantation zu setzen. Mehrere Studien haben gezeigt, dass dadurch die Sterblichkeit auf der Warteliste für ein Spenderherz signifikant reduziert werden kann. Dies ist vor allem in Hinblick auf die stetig länger werdenden Wartezeiten auf Organspenden sehr wichtig.
- „Destination therapy“: Die mögliche Unterstützungsdauer eines implantierten LVADs hat sich in den letzten Jahren durch technische Weiterentwicklungen stetig verlängert. Mittlerweile kann ein solches Kunstherz bis zu 10 Jahre und länger funktionieren, ohne ausgetauscht werden zu müssen. Die Fünfjahres-Überlebensraten liegen dabei, je nach Bericht, bei 60 Prozent und darüber. Dadurch ist eine dauerhafte LVAD-Unterstützung als definitive Therapie möglich geworden.
Kepler Universitätsklinikum
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