21. Nov. 2024Kurz gemeldet

Rat auf Draht: Racheakt Cybermobbing

Mobbing und Cybermobbing unter Kindern und Jugendlichen nimmt zu. Besonders neue Formen im Gaming-Bereich sind auf dem Vormarsch.

Cybermobbing – Konzept der Belästigung in sozialen Medien. Junge asiatische
Foto: myboys.me/AdobeStock

Im Schnitt melden sich drei Jugendliche sich pro Tag beim psychosozialen Beratungsdienst Rat auf Draht und berichten von Mobbing und Cybermobbing. Vor allem Cybermobbing, sprich das Beleidigen, Bloßstellen, Bedrohen oder Beschimpfen in digitalen Medien (soziale Netzwerke, Messenger, etc.) nimmt immer mehr Überhand.

Als Gründe geben die Täter oft Rache an. Mobbing dient ihnen im anonymen Raum des Internets als Mittel um „Vergeltung“ zu üben, für sich einen „Ausgleich“ zu schaffen. Gruppenzwang und die Angst vor einem Ausschluss spielen täterseitig oft eine Rolle. Das Mobbing beginnt oft als „Spaß“ oder „Verarsche“ und entwickelt dann eine toxische Eigendynamik.

Griefing, Doxing & Co - neue Arten des Cybermobbing

Griefing bezeichnet das absichtliche Sabotieren von Mitspieler:innen. Hier schließen sich Spieler:innen zusammen, um anderen absichtlich das Spielerlebnis zu verderben. Doxing beschreibt das unerlaubte Weitergeben oder Veröffentlichen persönlicher Informationen einer Person, oft verbunden mit dem Ziel, diese öffentlich bloßzustellen oder zu schädigen. Cyberstalking bezeichnet das ständige Verfolgen und Belästigen von Personen über mehrere Plattformen hinweg.

Tipps für Eltern und pädagogisches Personal

  • Rückfragen stellen: Statt sofort eine Meinung zu äußern, sollte man versuchen, durch Fragen das Erlebte zu verstehen. z. B.: "Hast du gewusst, dass das, was da passiert ist, nicht „okay“ ist? Was denkst du, könnten wir gemeinsam unternehmen, um das zu lösen?"
  • Wertschätzen, was das Kind bereits unternommen hat: Zeigen Sie Anerkennung für die Versuche des Kindes, die Situation selbst zu bewältigen. Das stärkt das Selbstbewusstsein und ermutigt, in Zukunft weiterhin offen über Probleme zu sprechen.
  • Angebote zur Unterstützung machen: Bieten Sie an, das Problem gemeinsam zu lösen oder überlegen Sie zusammen, wie mit ähnlichen Vorfällen in Zukunft umgegangen werden kann.
  • Informationen zum Thema sammeln und sich selbst Hilfe holen: Sie müssen nicht alles wissen, die Medienwelt ändert sich so rasch. Es ist vollkommen in Ordnung und oftmals auch sehr wichtig, wenn Sie sich zunächst informieren, bevor Sie weitere Schritte setzen. Tauschen Sie sich mit anderen Eltern aus, reden Sie mit Beratungsstellen wie elternseite.at, dem Angebot von Rat auf Draht speziell für Eltern und Bezugspersonen.

Rat auf Draht