Herzmuskelentzündung bei Kindern und Jugendlichen
In den meisten Fällen können Viren als Auslöser für eine Herzmuskelentzündung (Myokarditis) bei Kindern und Jugendlichen identifiziert werden.
Diese Myokarditis kann Wochen nach einer echten Grippe (Influenza), einer viralen Atemwegsinfektion oder viralen Magen-Darm-Infektion auftreten. In den letzten zwei Jahren war es vermehrt das Ringelrötelnvirus (Parvovirus B19), das mitunter schwere Verläufe ausgelöst hat. Wer sich nach einem Infekt nicht ausreichend lange geschont hat, ist besonders gefährdet, eine Myokarditis zu entwickeln.
Anzeichen und Symptome einer Myokarditis können sehr unterschiedlich sein. Müdigkeit, Kurzatmigkeit, unregelmäßiger Herzschlag, Brustschmerzen, ein erhöhter Puls, Benommenheit und grippeähnliche Symptome sind möglich. Bei Säuglingen und Kleinkindern können Nahrungsweigerung, mangelnde Gewichtszunahme, starke Schläfrigkeit, vermehrtes Schwitzen, angestrengtes Atmen auf eine Herzmuskelentzündung hinweisen. Diese Symptome sind jedoch nicht sehr eindeutig.
Ist eine Herzmuskelentzündung festgestellt, hängt die Behandlung von der Schwere der Erkrankung ab. Meist verordnet die Fachärztin / der Facharzt (Bett)Ruhe für mindestens 2 Wochen und das Kind erhält evtl. Immunglobuline. Für die Diagnose können eine Blutuntersuchung, ein EKG, ein Herzultraschall und auch eine spezielle Magnetresonanztomografie erforderlich sein. Ist die Herzfunktion nicht mehr eingeschränkt, das EKG (wieder) normal und treten etwa 1 Monat lang keine Beschwerden auf, darf das Kind meist wieder Sport treiben. Eine regelmäßige kardiologische Nachsorge mit EKG, Echokardiografie und Laboruntersuchungen kann zunächst alle 1 bis 3 Monate nach Genesung und dann nach Bedarf sinnvoll sein.
Österreichische Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde/Kinderärzte im Netz
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