ÖGP: Wer braucht Screening bei ILD?
Bestimmte Grundkrankheiten wie beispielsweise die systemische Sklerose oder die rheumatoide Arthritis sind mit einem deutlich erhöhten Risiko assoziiert, eine interstitielle Lungenerkrankung (ILD) zu entwickeln. Regelmäßige Abklärung der Betroffenen kann daher indiziert sein, bzw. wird von den Patientinnen und Patienten oft selbst der Wunsch nach entsprechender Diagnostik geäußert.
Die hochauflösende Computertomographie (HRCT) ist in der Diagnostik der ILD das bildgebende Verfahren der Wahl. Allerdings sind CT-Untersuchungen aufgrund der Strahlenbelastung nicht gut für eher engmaschiges Screening geeignet. Eine einfache, kostengünstige und überall verfügbare Alternative stellt der Ultraschall dar, so Univ.Prof. Dr. Klaus Hackner, Karl Landsteiner Universität Krems. Hackner: „Haben Sie keine Angst vor dem Ultraschall. Das, was Sie brauchen, um Warnsignale in Richtung ILD zu sehen, ist leicht zu erlernen. Sie müssen nach Unregelmäßigkeiten in der Pleuralinie sowie nach sogenannten Kometenschweif-Artefakten suchen. Wenn Sie die finden, dann können Sie die Patientin bzw. den Patienten guten Gewissens zur HRCT überweisen.“1
Im Falle der rheumatoiden Arthritis (RA) stellt ILD nicht nur eine relativ häufige Komorbidität dar, sie hat auch einen massiv ungünstigen Einfluss auf die Prognose – insbesondere, wenn sie sich mit dem Bild einer UIP (usual interstital pneumonia) präsentiert, so Hackner. RA-ILD ist ein wichtiger Mortalitätsfaktor in der RA-Population. Das hohe Risiko rechtfertigt ein Screening. Dieses beruht einerseits auf der Evaluation individueller Risikofaktoren wie Alter, männliches Geschlecht, Genetik und Tabak-Anamnese sowie der Erhebung RA-spezifischer Risikofaktoren wie Krankheitsaktivität und RA-typischer Biomarker. Ein Screening-Algorithmus wurde publiziert.2