EULAR: CAR-T-Zellen gegen Autoimmunerkrankungen
Die zunächst in onkologischen Indikationen entwickelte Therapie mit CAR-T-Zellen entwickelt sich zum Hoffnungsträger bei Autoimmunerkrankungen, insbesondere beim systemischen Lupus erythematodes (SLE). Eine im Rahmen des EULAR 2024 vorgestellten Phase-I/II-Studie zeigt bei allen bislang ausgewerteten Patientinnen und Patienten Remission bei kontrollierbaren Toxizitäten. Auch bereits publizierte Fallserien berichten gute Erfolge mit dieser Therapie.
CAR-T-Zellen sind gentechnisch veränderte T-Zellen mit synthetischen antigenspezifischen Rezeptoren. CAR steht für „chimeric antigen receptor". Die Entwicklung dieser Zellen hat in der Onkologie bereits zu mehreren Zulassungen geführt. Allerdings haben CAR-T-Zellen auch bei anderen Erkrankungen Potenzial. Ihre Fähigkeit, eine rasche und tiefe B-Zell-Depletion zu verursachen, macht sie zu Kandidaten für die Therapie von Autoimmunerkrankungen.
Chimäre Antigenrezeptoren bestehen aus einer extrazellulären Antigen-bindenden Domäne, bei der es sich in der Regel um ein von Antikörpern abgeleitetes scFv („single-chain variable fragment") handelt. Außerdem besitzen sie eine Transmembrandomäne und eine kostimulatorische Endodomäne aus aktivierenden Bestandteilen des T-Zell-Rezeptor-Komplexes. Damit vereinigen CAR-T-Zellen verschiedene Aspekte der T-Zell-Aktivierung in einem Protein.1 „CAR-T-Zellen erkennen antigenexprimierende Zellen und töten sie. CAR-T-Zellen sind Serienkiller, die eine Zielzelle nach der anderen töten und an der Stelle der Antigenexpression proliferieren. Als T-Zellen können sie alle Orte und Gewebe im menschlichen Körper erreichen“, sagt Prof. Dr. Georg Schett vom Deutschen Zentrum für Immuntherapie an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg.
T-Zellen des Patienten werden entnommen, modifiziert, expandiert und reinfundiert
- June CH, Sadelain M. N Engl J Med. 2018 Jul 5; 379(1):64–73
- Mougiakakos D et al. N Engl J Med 2021; 385:567–569
- Anolik JH et al. Arthritis Rheum. 2007 Sep; 56(9):3044–56
- Schett G et al. Ann Rheum Dis. 2024 May 22; doi: 10.1136/ard-2024-225727
- Muller F et al. N Engl J Med. 2024 Feb 22; 390(8):687–700
- Schett G et al. EULAR 2024, Poster POS0030