Diabetes mellitus Typ 1: Experimentelle Therapien
Ungeachtet der kontinuierlichen Verbesserungen in der Insulintherapie ist Diabetes Typ 1 nach wie vor eine unheilbare und mit erheblichem Verlust an Lebensqualität verbundene Erkrankung. Im Rahmen des diesjährigen Kongresses der European Association for the Study of Diabetes (EASD) wurden nun mehrere Abstracts präsentiert, die Hoffnung auf zukünftige bahnbrechende Entwicklungen in der Behandlung von Typ-1-Diabetes machen.
In einer Phase-I/II-Studie konnte demonstriert werden, dass eine Behandlung mit aus embryonalen Stammzellen gewonnenen und voll ausdifferenzierten Inselzellen die glykämische Kontrolle bei allen behandelten Personen verbesserte und bei manchen sogar zu einer Unabhängigkeit von der Insulintherapie führte.1 Dabei kam ein Zellpräparat (VX-880) zum Einsatz, das in mehreren Differenzierungsschritten aus humanen, pluripotenten Stammzellen gewonnen und über die Vena portae infundiert wird. Dazu müssen die zu Behandelnden wie bei jeder Organtransplantation immunsupprimiert werden. VX-880 wird in einer multizentrischen, einarmigen, offenen Phase-I/II-Studie an Patient:innen mit Typ-1-Diabetes (T1D) und beeinträchtigter Hypoglykämiewahrnehmung sowie schweren Hypoglykämien untersucht.
- Reichmann TW et al., Glucose- dependent insulin production and insulin-independence in type 1 diabetes from stem cell-derived, fully differentiated islet cells: Updated Data from the VX-880 Clinical Study. EASD 2023, Abstract 449
- Krogvold L et al., Pleconaril and ribavirin in new-onset type 1 diabetes: a phase 2 randomized trial. Nature Medicine 2023; https:// doi.org/10.1038/s41591-023-02576-1