ECNP: Datenlage zu Psilocybin wird besser
Psilocybin findet seit Jahrtausenden neben ritueller auch medizinische Anwendung. Doch erst in den letzten Jahren begann die systematische Erforschung der therapeutischen Effekte, die mit dem serotonergen Halluzinogen erreicht werden können. Wirksamkeit bei Depression gilt mittlerweile als gesichert, doch es bleiben viele offene Fragen.
Erstmals in einem wissenschaftlichen Kontext untersucht wurde Psilocybin in den 1950er bis 1970er Jahren – dies allerdings mit inkonklusiven Ergebnissen, wie Prof. Dr. Natalie Gukasyan von der New Yorker Columbia University ausführt, die auch darauf hinweist, dass in den 2000er Jahren zunehmend Berichte über anhaltende stimmungsverbessernde Effekte auftauchten.
Positive Ergebnisse
Auf dieser Basis wurde zunächst eine offene, nicht verblindete Studie mit Patientinnen und Patienten mit therapierefraktärer Depression und in weiterer Folge eine kontrollierte Studie durchgeführt und publiziert. Diese Studie wurde mit einer Wartelisten-Kontrolle geplant. Das heißt, ein Teil der Studienpopulation wurde sofort nach Randomisierung und einer im Protokoll definierten Vorbereitung in zwei Sitzungen mit Psilocybin behandelt und im Laufe eines mehrwöchigen Follow-ups hinsichtlich ihrer Depression monitiert. Die Wartelisten-Gruppe erhielt die gleiche Behandlung mit 8-wöchiger Verzögerung.
- Davis AK et al., JAMA Psychiatry 2021; 78(5):481–489
- Gukasyan N et al., J Psychopharmacol 2022; 36(2):151–158
- Goodwin GM et al., N Engl J Med 2022; 387(18):1637–1648
- Raison CL et al., JAMA 2023; 330(9):843–853
- Carhart-Harris R et al., N Engl J Med 2021; 384(15):1402–1411
- Goodwin GM et al., Neuropsychopharmacology 2023; 48(10):1492–1499