Aktuelle Studien und neue Guidelines
In Amsterdam fand Ende August der europäische Kardiologenkongress mit wichtigen Präsentationen großer klinischer Studien statt. Einen Schwerpunkt der Konferenz bildeten Guideline-Sessions, in denen neue bzw. aktualisierte klinische Empfehlungen zu den Indikationen akutes Koronarsyndrom, Kardiomyopathien, infektiöse Endokarditis, Diabetes und Herzerkrankungen sowie Herzinsuffizienz vorgestellt wurden.
Eine Diagnose von Vorhofflimmern bedeutet für die meisten Betroffenen auch eine Indikation zu dauerhafter oraler Antikoagulation. Aktuelle Studien werfen nun die Frage auf, ob diese Indikation vielleicht zu großzügig gestellt bzw. ob Vorhofflimmern ausreichend sorgfältig diagnostiziert wird. Denn die nun präsentierten Ergebnisse der Studie NOAH-AFNET 6 zeigen bei Personen mit atrialen Hochfrequenzepisoden (atrial high rate episodes – AHRE) keine Reduktion des insgesamt sehr geringen Schlaganfallsrisikos, dafür ein gehäuftes Auftreten von Blutungskomplikationen unter Antikoagulation. AHRE werden von verschiedenen Devices als Vorhofflimmern fehlinterpretiert und können nur im vollständigen EKG von diesem unterschieden werden.