Wann die Phimose behandelt werden muss
Bei Neugeborenen und Kindern ist die Phimose ein ganz natürlicher Zustand. Bleibt die Vorhautverengung jedoch über die Pubertät hinaus bestehen, kann ein Eingreifen erforderlich werden. Wie das aussieht und was bei sekundären Phimosen zu tun ist, beschreibt eine neue Leitlinie.
Eine Phimose zeichnet sich dadurch aus, dass sich die Vorhaut nicht ohne Gewalt über die Eichel zurückziehen lässt. Dabei unterscheidet man zwei Formen: die primäre und die sekundäre. Eine primäre Phimose liegt vor, wenn die physiologische Vorhautverengung über das Ende der Pubertät hinaus bestehen bleibt. Eine sekundäre, erworbene Phimose entsteht dagegen aufgrund von lokalen Entzündungen, z.B. bei rezidivierenden Infektionen oder nach traumatischen Retraktionsversuchen. In bis zu 80% der Fälle soll zudem der Lichen sclerosus für die sekundäre Phimose verantwortlich sein, schreiben die Autoren der aktuellen S2k-Leitlinie unter Federführung von Prof. Dr. Maximilian Stehr von der Deutschen Gesellschaft für Kinderchirurgie in Berlin.