Kolonkarzinom mit inoperablen Fernmetastasen: Den Primärtumor entfernen?
Ob bei einem kolorektalen Karzinom, das bereits bei der Erstdiagnose inoperable Fernmetastasen aufweist, der Primärtumor noch vor Beginn einer systemischen Behandlung entfernt werden soll oder nicht, ist unklar. Das gilt vor allem dann, wenn der Primärtumor keine oder nur wenige Beschwerden macht.
Niederländische Forscher untersuchten nun in einer randomisierten Studie, ob die Entfernung des Primärtumors vor der Chemotherapie verglichen mit der sofortigen Chemotherapie einen Benefit brachte. Zwar stehen die endgültigen Ergebnisse zum Gesamtüberleben derzeit noch aus. Die Daten zur 60-Tages-Mortalität konnten Dr. Dave van der Krujissen von der Abteilung für internistische Onkologie des Medical Center an der Universität Utrecht und seine Kollegen jedoch bereits liefern.
60-Tages-Sterblichkeit nach OP erhöht
Insgesamt wurden 196 Patienten eingeschlossen, die in einem der an der Studie beteiligten Krankenhäuser in Dänemark oder den Niederlanden behandelt worden waren. Nach dem Zufallsprinzip hatten 99 von ihnen ausschließlich eine sofortige primäre Chemotherapie mit einem Fluorpyrimidin plus Bevacizumab erhalten (Gruppe 1). Bei 97 Kranken war dagegen zunächst eine Entfernung des asymptomatischen Primärtumors erfolgt, an die sich die systemische Behandlung anschloss (Gruppe 2).