2. Dez. 2020Therapieentscheidung mit Bauchschmerzen

Wann man eine Colitis ulcerosa chirurgisch angehen sollte und wann nicht

krumbach
Mediengruppe Oberfranken

In diesem Fall blieb nur die Kolektomie. Typisch: die fehlende Haustrierung (Fahrradschlauchphänomen).

Bei einer akuten Colitis ulcerosa steht man als behandelnder Arzt schnell vor der Frage: operieren oder konservativ therapieren? Die Entscheidung ist nicht einfach.

Solange eine Colitis ulcerosa (CU) keine Symptome verursacht oder sich die Entzündung medikamentös in Schach halten lässt, kann man dem Patienten einen Eingriff ersparen. Bei einem fulminanten Verlauf oder wenn sich ein
Tumor entwickelt hat, kommt man dagegen um eine Operation nicht herum. Weniger klar ist die Lage, wenn der akute Verlauf zwar heftig, aber noch nicht lebensbedrohlich ist. Dann muss man umso mehr auf eine akribische interdisziplinäre Evaluation des Patienten und eine präzise Indikationsstellung für die OP achten, wie Professor Dr. MARKUS RENTSCH vom Klinikum Ingolstadt und Kollegen in einer Übersichtsarbeit betonen.

Einerseits ist das etablierte chirurgische Verfahren aus Proktokolektomie, gegebenenfalls künstlichem Darmausgang und/oder ileoanalem Pouch trotz aller Fortschritte mit erheblichen Risiken sowie Einschränkungen der Lebensqualität verbunden. Andererseits kann das Aufschieben eines letztlich erforderlichen Eingriffs das erioperative Risiko deutlich erhöhen. Bei elf Tagen Verzögerung beispielsweise verdreifacht sich die Mortalität.
Um abzuschätzen, welche Therapie für den Patienten mit akuter CU die besten Chancen bietet, empfehlen
die Autoren ein sequenzielles Vorgehen. Dabei gilt es zunächst festzustellen, ob der Kranke auf Medikamente
anspricht.

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