Corona infiltriert die Gastroenterologie – ein Überblick
Die Gastroenterologie bleibt von SARS-CoV-2 nicht verschont: Das Virus lässt sich in verschiedenen Organen des Verdauungssystems nachweisen und sorgt bei Infizierten mitunter für ausgeprägte Magen-Darm-Beschwerden.
Laut einer Metaanalyse von 60 Studien mit insgesamt 4243 Patienten weisen 17,6 % der COVID-19-Patienten gastrointestinale Symptome auf, etwa jeder achte klagt über Diarrhö. Anorexie kommt als unspezifisches Symptom bei 26,8 % der Betroffenen vor. Es gibt sogar Berichte über Fälle, in denen sich die Krankheit ausschließlich durch Magen-Darm-Beschwerden bemerkbar machte und respiratorische Symptome komplett ausblieben. „Damit scheint der Gastrointestinaltrakt bei SARS-CoV-2-Infektionen durchaus relevant zu sein“, ordnete Professor Dr. Christoph Sarrazin vom St. Josefs-Hospital in Wiesbaden diese Daten ein. Auch bei reinen gastrointestinalen Symptomen sollte man also an SARS-CoV-2 denken.