Bitte weit(er) denken!

„Wer denkt, ist klar im Vorteil“, sagt ein provokantes Sprichwort. Ich ergänze: „Und wer weit(er) denkt, statt (zu) kurz denkt, der kann diesen Vorteil noch ausbauen.“ Ein am 21. Februar im NÖ Landtag behandelter Resolutionsentwurf, in dem die Landesregierung ersucht wird, „an die Bundesregierung heranzutreten und diese im Sinne der Antragsbegründung aufzufordern, rasch Vorschläge, welche die notwendigen Rahmenbedingungen für die nachhaltige Absicherung der medizinischen Nahversorgung, aber auch der Versorgung mit Arzneimitteln in ländlichen Regionen gewährleisten, vorzulegen“, wäre unter diesen Voraussetzungen wohl kaum beschlossen worden. In besagtem Antrag wird unter anderem ausgeführt, dass die Möglichkeit zur Führung einer ärztlichen Hausapotheke „flexibler gestaltet“ werden und nicht an starre Entfernungsvorgaben gebunden sein sollte, sondern sich vielmehr an den konkreten Bedürfnissen der Bevölkerung zu orientieren hätte.

Der Ausdruck „flexibler gestaltet“ mag zwar vielversprechend klingen, lässt aber genau dieses „Weit(er)denken“ vermissen. Eine Gesetzesänderung im Sinne der Antragsbegründung des NÖ Landtages hätte nämlich ruinöse Auswirkungen auf viele Landapotheken. Auch würde die Arzneimittelsicherheit im ländlichen Raum darunter leiden. Ärzte diagnostizieren Krankheiten und legen Therapien fest, Apotheker geben Arzneimittel ab und beraten die Patienten über die richtige Einnahme. Dieses „Vier-Augen-Prinzip“ trägt entscheidend zur Arzneimittelsicherheit bei, fördert das Vertrauen, erhöht den Behandlungserfolg und damit die Lebensqualität der Menschen. Beide Berufsgruppen sind unverzichtbar.

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