Ingestion von Säure und Lauge richtig behandeln
Vor Ihnen sitzt eine besorgte Mutter mit ihrem Kleinkind, das vom Putzmittel getrunken hat. Der geschwollene Mund und die veränderte Stimme deuten auf eine Verätzung. Das sind nun die wichtigsten Schritte. (Medical Tribune 36-37/20)
Während Erwachsene Säuren oder Laugen häufig vorsätzlich bzw. in suizidaler Absicht trinken, passiert es bei Kindern in der Regel als Unfall im häuslichen Umfeld. Meistens trifft es Kleinkinder bis zu einem Alter von fünf Jahren. Die Verätzungen von Erwachsenen fallen üblicherweise schwerwiegender aus, da sie deutlich größere Mengen zu sich nehmen als der Nachwuchs, schreibt ein Team um den Toxikologen Prof. Dr. Robert S. Hoffman, New York University Langone Health. Einer Studie mit 214 Verätzungsopfern zufolge mussten von den 39 % der eingewiesenen Kinder nur 8 % stationär behandelt werden. Von den 48 % der Erwachsenen waren es hingegen 81 %.