7. Dez. 2023World Congress of Dermatology

WCD: Borrelia burgdorferi und Dermatoborreliosen

Spirochäten des Borrelia-burgdorferi-sensu-lato-Spezies-Komplexes (Borreliellae) werden durch den Stich von Schildzecken der Familie Ixodidae auf den Menschen übertragen und können dadurch Lyme-Borreliose (LB), die häufigste durch Vektoren vermittelte multisystemische Infektionskrankheit in der nördlichen Hemisphäre, verursachen. Die Inzidenz liegt abhängig vom betroffenen Land bei etwa 300 pro 100.000 Einwohnerinnen bzw. Einwohnern und Jahr in Europa und den USA. Österreich ist ein Hochendemiegebiet.

Ingo Bartussek/AdobeStock

Die Lyme-Borreliose (LB) mit endemischen Foci in mehr als 80 Ländern manifestiert sich in drei Stadien: dem früh lokalisierten, dem früh disseminierten und dem späten Stadium. Die Stadien zeigen keine strenge Abfolge, vielmehr können Stadien übersprungen werden, sich überlappen oder lange symptomfreie Intervalle dazwischen liegen. In allen drei Stadien können sich Erkrankungen der Haut ausbilden, die zusammenfassend Dermatoborreliosen genannt werden und über 80% aller LB-Erkrankungen ausmachen. In ca. 15% der Fälle ist das zentrale und periphere Nervensystem betroffen, das muskuloskelettale System in ca. 10% und das Herz in weniger als 5%. Alle Manifestationen außerhalb der Haut werden dem früh disseminierten oder dem späten Stadium zugeordnet. Das Spektrum reicht von Meningitis, Radikuloneuritis und Hirnnervenparesen bis zu Polyneuropathie und selten Enzephalomyelitis oder zerebraler Vaskulitis bzw. von (chronischer) Arthritis bis zu einem AV-Block. Die frühen Stadien treten zwischen Frühjahr und Herbst auf, die Spätmanifestationen das gesamte Jahr über.

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Dieser Beitrag erschien auch im Printmagazin CliniCum derma