5. März 2024Kurz gemeldet

MedUni Wien: Frauen leben deutlich länger in schlechter Gesundheit als Männer

Ohne rasches Umdenken könnte sich das Gender Health Gap mit dem zunehmenden Einsatz von Künstlicher Intelligenz in der Medizin weiter verschärfen.

Laut aktuellem Bericht des Weltwirtschaftsforums verbringen Frauen um 25 Prozent mehr Lebensjahre in schlechter Gesundheit als Männer. Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems, allen voran Herzinfarkt, gelten nach wie vor als typische Männerkrankheiten, stellen aber mit 37 Prozent die Todesursache Nummer 1 bei Frauen dar (Männer 32 Prozent). Auf Platz 2 folgen mit 21 Prozent Krebserkrankungen: „Hier ist in den vergangenen Jahren ein Anstieg zu verzeichnen, insbesondere Lungenkrebs tritt bei immer mehr Frauen auf“, berichtet Alexandra Kautzky-Willer von der Universitätsklinik für Innere Medizin III der MedUni Wien).

Laut Österreichischem Frauengesundheitsbericht 2022 hat sich die Zahl der Patientinnen mit Schwangerschaftsdiabetes seit 2010 verdoppelt – eine drastische Zunahme, die bei zumindest 30 Prozent durch Adipositas bedingt ist. Die Verbreitung von Adipositas ist außerdem mitverantwortlich, dass bei Frauen auch Typ-2-Diabetes in jüngerem Lebensalter zunimmt und dass sie von Herz-Kreislauf-Komplikationen überproportional betroffen sind. Das gilt auch für Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems und der Psyche: Arthrose, Osteoporose und rheumatoide Arthritis kommen bei Frauen im Vergleich zu Männern besonders häufig vor; das Risiko, im Lauf des Lebens an einer Depression zu erkranken, ist bei Frauen zwei- bis dreimal so hoch wie bei Männern.

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