7. März 2024Kurz gemeldet

ÖGKJ: zu viele Medikamente bei chronischen Kopfschmerzen

Eine österreichische Untersuchung von 14- bis 19-Jährigen aus Tirol hat ergeben, dass Heranwachsende mit Kopfschmerzen zu viele Schmerzmittel zu sich nehmen, insbesondere wenn sie unter chronischen Kopfschmerzen leiden. Dieses Ergebnis bestätigt Beobachtungen früherer Studien.

 „Immer wieder auftretende und den Alltag beeinträchtigende Kopfschmerzen sind insbesondere in der auf vielen Ebenen anspruchsvollen Phase des Erwachsenwerdens eine zusätzliche Erschwernis. Die Hoffnung auf rasche und nachhaltige Besserung durch ein Schmerzmittel führt gerade bei chronischen Kopfschmerzen dann zu einem vermehrten, oft elterlich kaum mehr kontrollierbaren Gebrauch. Diese übermäßige und längerfristige Einnahme kann aber paradoxerweise genau den Zustand verschlimmern, den sie lindern sollen – ein Teufelskreis“, warnt Mag. Dr. Christian Lechner von der Abteilung für Neuropädiatrie der Universitätsklinik für Pädiatrie I am Department für Kinder- und Jugendheilkunde in Innsbruck. In der dortigen „Kopfschmerzsprechstunde“ werden regelmäßig solche Patientinnen und Patienten behandelt. Als chronische Kopfschmerzen sind solche definiert, die über zumindest drei Monate hinweg mit mindestens 15 Episoden pro Monat auftreten.
Expertinnen und Experten gehen davon aus, dass bis zu 20% der Heranwachsenden mit chronischen Kopfschmerzen letztlich unter Kopfschmerzen durch Übergebrauch von Schmerz- oder Migränemitteln (Medikamentenübergebrauchskopfschmerz = MÜK, englisch Medication Overuse Headache = MOH) leiden.

Österreichische Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde
Die gesamte Presseaussendung können Sie hier nachlesen.