Neue Therapie bei Kälteagglutinin-Krankheit
Die Kälteagglutinin-Krankheit (Kälteagglutinine sind IgM-Antikörper im Blut) ist eine seltene Autoimmunerkrankung, die eine Person unter 150.000 betrifft. Im Krankheitsverlauf bildet das Immunsystem Antikörper gegen die eigenen Blutkörperchen, die schließlich von der Leber abgebaut werden. Dieser selbstzerstörerische Mechanismus lässt sich – das konnten Wissenschaftler der MedUni Wien zeigen – durch einen neuen, monoklonalen Antikörper (Sutimlimab), der einmal alle zwei Wochen gegeben wird, stoppen (CliniCum Literatur).
Er blockiert das ausschlaggebende Komplementmolekül. „Bekommt der Betroffene den Antikörper injiziert, wird die Zerstörung der roten Blutkörperchen binnen eines Tages gestoppt und bleibt unterdrückt, solange wir ihn regelmäßig geben. Eine laufende Behandlung ist jedoch erforderlich, denn heilen können wir die Krankheit damit nicht“, betont Studienautor Bernd Jilma.
Jäger U, Jilma B et al. Inhibition of Complement C1s Improves Severe Hemolytic Anemia in Cold Agglutinin Disease: A First-in-Human Trial. Blood 2018; doi: https://doi.org/10.1182/blood-2018-06-856930