Achtung, gereizte Haut!
Gereizte Haut muss vorsichtig gepflegt werden. Wie, sagt Dermo-Kosmetik-Spezialistin Azra Bisanovic.
Unsere Haut ist ein vielseitiges Organ. Eine ihrer wichtigen Funktionen ist der Schutz unseres Körpers: vor dem Austrocknen, vor Krankheiten und Keimen, vor chemischen Einflüssen und vor Verletzungen. Maßgeblich ist die Oberhaut: Ist sie generell 0,04 bis 0,2 Millimeter dick, so weist sie an den zu schützenden Handflächen und Fußsohlen 0,75 bis 1,2 mm und in Schwielen über 2 mm auf.
Wichtige Barrierefunktion
Kommt es zu einer Beeinträchtigung dieser Schutzfunktion durch kleine Verletzungen und Schädigungen wie Abschürfungen, Kratzer oder Austrocknen, ist die Barrierefunktion nicht mehr gegeben. Dann heißt es, schnellstens die Regeneration der Haut unterstützen. Ansonsten können infolge von Druck, Kälte, Wärme, UV-Strahlen, Stress oder übertriebener Hygiene Irritationen auftreten.
Gereizte Haut kann sich in Symptomen wie Jucken, Rötungen, Schuppungen und Entzündungen äußern. Betroffene fühlen sich unbehaglich – kurz gesagt, gar nicht wohl in ihrer Haut. Nun ist eine eigens abgestimmte Hautpflege gefragt. Beruhigung und täglicher Schutz der Haut ist jetzt die oberste Devise, um die Hautbarriere wieder zu stärken und so den „Teufelskreis“ zu durchbrechen. Aber Vorsicht: Gereizte Haut reagiert sensibel auf Allergene bzw. auf manche Inhaltsstoffe von Kosmetikprodukten. Allen voran können Konservierungsmittel und Duftstoffe Probleme machen. Daher auf hypoallergene Formulierungen mit möglichst wenigen Inhaltsstoffen setzen.
Allergische Reaktionen
Allergische Haut kann auch durch Stoffe in Lebensmitteln oder in der Natur ausgelöst werden. Einzelne Hautpartien oder die gesamte Haut können bei Kontakt mit dem betreffenden Allergen mehr oder weniger heftig reagieren: mit Rötungen, Brennen, Jucken bis hin zu Pickeln, Pusteln und sogar schwerer Akne.
Reaktionen erfolgen sofort oder auch zeitverzögert, sie können rasch wieder abklingen oder über Tage bestehen bleiben. Klarheit, welche Allergene die Übeltäter sind, kann ein Allergietest beim Arzt bringen.
Tipps & Infos
- Haut morgens und abends reinigen. Ideal: milde Reinigung, die nicht mit Wasser abzuspülen ist. Wasser ist kalkhaltig und reizt die Haut zusätzlich. Daher: Reinigungsmilch oder -lotion einmassieren und mit einem trockenen Kosmetiktuch abnehmen.
- Die Hautbarriere durch typgerechte Reinigung, kleine Bürsten-Massagen, beruhigendes Tonic und ausreichenden UV-Schutz stärken. Auch Wirkstoffe wie Panthenol, Vitamin A, C und E, Aloe Vera und Ceramide können dazu beitragen.
- Bei allergischer Haut möglichst wenige Produkte verwenden und verträgliche Kosmetika beibehalten.
- Gesichtswasser zum Sprühen, eher reichhaltige Creme, auch in Kombination mit Ölen (wie Nachtkerzen-, Mandel- oder Jojobaöl) für strapazierte Hautpartien, silikonfreies
Make-up wählen. Concealer nur punktuell auftragen. - Handtücher aus Baumwolle verwenden, ohne Weichspüler waschen.
Redaktion: Dr. Marion Breiter- O’Donovan