Haarausfall stoppen
Kundenwunsch
„In den letzten Wochen gehen mir die Haare ganz furchtbar aus“, klagt die Kundin: „Irgendwie habe ich den Eindruck, dass das mit meiner Diät zusammenhängt. Wissen Sie, ich habe in letzter Zeit stark abgenommen, weil ich das schöne neue Kleid tragen wollte, dass ich mir extra zur Firmung meiner Tochter gekauft habe!“
Hintergrundwissen
In der menschlichen Kopfhaut befinden sich 100.000 bis 150.000 Haarfollikel. Sie umgeben die Haarwurzel und verankern das Haar in der Haut. Die Follikel sind aber einem Zyklus unterworfen, wodurch Haare ausfallen und wieder neu sprießen.In der Wachstumsphase, der Anagenphase, bilden sich neue Haarfollikel, die die Bildung eines neuen Haares einleiten. Diese Phase dauert zwei bis sechs Jahre. In der Übergangsphase, der Katagenphase, wird das Haar abgestoßen und in der Ruhephase, der Telogenphase, regeneriert sich der Follikel. Dies nimmt zwei bis drei Monate in Anspruch. Achtzig bis neunzig Prozent der Haare befinden sich in der Wachstumsphase, während der Rest ruht. Dadurch ergibt sich ein natürlicher Haarverlust von fünfzig bis hundert Haaren pro Tag. Sind es mehr, spricht man von Haarausfall. Dieser kann durch eine Schwangerschaft, die Wechseljahre, im Alter, durch einseitige Ernährung und nach Infektionen auftreten oder auch durch mechanische Belastung und unsachgemäße Behandlung der Haare ausgelöst werden. Diese Form des Haarausfalls heißt diffuse Alopezie und äußert sich durch eine Ausdünnung der Haare im gesamten Kopfbereich.
Tritt der Haarausfall im Stirn- oder zentralen Kopfbereich auf, handelt es sich um eine androgenetische Alopezie, die erblich bedingt ist und auf eine Überempfindlichkeit der Haarwurzeln auf Androgene zurückzuführen ist. Dafür sind Testosteron und seine wirksame Form, das Dihydrotestosteron (DHT), verantwortlich. DHT beeinflusst das Haarwachstum negativ, wodurch sich die Haare zurückbilden und das Wachstum einstellen. Diese Form des Haarausfalls tritt zwar häufiger bei Männern auf, kann Frauen aber ebenso betreffen.
Im Fall der Alopecia areata ist der Haarausfall kreisrund, die Ursache ist allerdings unbekannt.
Therapiemöglichkeiten
Liegen Grunderkrankungen wie Schilddrüsenfunktionsstörungen, Lebererkrankungen, Diabetes oder Durchblutungsstörungen vor, die Haarausfall auslösen oder begünstigen können, müssen diese ärztlich abgeklärt und entsprechend behandelt werden.
Auch im Falle der Einnahme von Arzneimitteln, die zu Haarausfall führen können, muss der Arzt konsultiert werden. Das können Antikoagulanzien, Betablocker, Simvastatin, Spironolacton, Terbinafin, Thyreostatika, Corticoide oder Cytostatika sowie Strahlenbehandlungen sein.
Leidet der Betroffene an einer androgenetischen Alopezie, so kann die ärztliche Verordnung von 17-Alpha-Estradiol helfen. Das Haarwachstum wird aber auch durch das Auftragen von Lösungen mit Aminexil und Minoxidil angeregt. Mit sichtbaren Ergebnissen ist nach zwölf Wochen zu rechnen. Kontraindikationen bei Letzteren sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Bluthochdruck und die Anwendung von Antihypertonika.
Liegt ein Eisen- oder Zinkmangel vor, so müssen diese Spurenelemente in Form gut verträglicher und rasch resorbierbarer Präparate dem Körper zur Verfügung gestellt werden. Sie optimieren den Haaraufbau und das Haarwachstum. Außerdem hemmt Zink das Enzym 5-Alpha-Reduktase, das für die Umwandlung von Testosteron zu Dihydrotestosteron verantwortlich ist.
Zur Unterstützung des Haarwachstums ist Vitamin B5, die Panthotensäure, wichtig. Sie unterstützt den Energiestoffwechsel bei der Haarbildung. Zur Bereitstellung der Ausgangsstoffe zur Haarsynthese sind Vitamin B7, Biotin und Aminosäuren wie L-Cystin notwendig. Biotin ist im Aminosäurestoffwechsel unerlässlich und L-Cystin stellt einen wichtigen Bestandteil des Haarkeratins dar. Nicht zuletzt wird Silicium von Anwendern geschätzt, da es Einfluss auf die menschliche Haarstruktur und das Haarvolumen nimmt.
Empfehlung
Diäten und einseitige Ernährung schwächen den Körper und können Haarausfall verursachen, vor allem wenn essenzielle Nährstoffe fehlen. Die Information dazu holen sich viele Kunden aus dem Internet. Wichtig ist ihnen oft die empathische, soziale Komponente, die ein Gespräch in der Apotheke ermöglicht, und daher sollte man darauf großes Augenmerk legen. „Oh, wie schön! Ich hoffe, Sie hatten einen großartigen Tag bei der Firmung“, wäre eine nette Überleitung zur Beratung und Empfehlung. „Eine Diät ist eine häufige Ursache für diffusen Haarausfall. Jetzt ist es wichtig, dass Sie Ihrem Körper wieder alle Nährstoffe zur Verfügung stellen, die er braucht. Nehmen Sie dazu je eine Kapsel in der Früh und am Abend ein und machen Sie das für mindestens drei Monate. Das ist die Zeit, die notwendig ist, damit Ihre Speicher wieder gut aufgefüllt werden!“
Pflegetipps bei Haarausfall:
- Achten Sie darauf, Ihre Haare nicht zu stark zu beanspruchen – zu heißes Föhnen und Reißen mit der Bürste begünstigen Haarausfall!
- Tun Sie Ihren Haaren und Ihrer Kopfhaut Gutes – verwenden Sie milde Shampoos und lauwarmes Wasser!
- Üben Sie keinen zu großen Druck auf Haare und Kopfhaut aus – vermeiden Sie Dreadlocks, Zöpfe, Haarknoten und Lockenwickler!
- Auch Ihre Haarwurzeln profitieren von gesunder Ernährung – genießen Sie eine vital- und nährstoffreiche Ernährung mit Soja, Nüssen und Karotten!
- Gönnen Sie sich eine regelmäßige Auszeit – Stress fördert Haarausfall!