Ein besonderes Herz für Autofahrer
Ungefähr 20 Salvator-Apotheken gibt es in Österreich. Jene in Mattersburg hat sich jetzt etwas ganz Spezielles einfallen lassen. (Pharmaceutical Tribune 06/2018)
Fastfood-Restaurants sind für Drive-ins bekannt, ebenso der eine oder andere Supermarkt und sogar Copyshops. Eine Apotheke mit Drive-in-Schalter ist dagegen ein Novum und erweckt dementsprechendes mediales Aufsehen. Die Salvator- Apotheke in Mattersburg wartet neuerdings damit auf. „Uns kam diese Idee aufgrund der eingeschränkten Parkmöglichkeiten hier am Hauptplatz“, erzählt der Konzessionär Mag. Dr. Akos Koloszar. Der Drive-in ist besonders für Menschen mit besonderen Bedürfnissen, ältere Menschen mit Gehproblemen, Eltern mit Kleinkindern im Auto oder Kranke eine große Hilfe. Dafür wurde der Hinterhof umgebaut und ein zusätzlicher Apotheken-Eingang neben jenem am Hauptplatz geschaffen, der auch als Nachtdienstschalter fungiert.
Renovierung & Aufstockung
Das alles passierte im Zuge einer Komplettrenovierung: In den letzten zwei Jahren hat man das Haus und die Apotheke, beide im Besitz der Familie Seedoch, völlig neu strukturiert und modernisiert. Der Verkaufsraum wurde auf 200 Quadratmeter vergrößert und mit beachtlichen sechs Taraplätzen ausgestattet. Es dominieren warme, helle Farben und Naturmaterialien wie Holz und Stein. In den oberen Stockwerken des nunmehr barrierefreien Hauses zogen drei Fachärzte und eine Allgemeinmedizinerin ein, was einige Synergieeffekte bringt. Die gibt es auch durch die angeschlossene Drogerie, in der Hauttests angeboten werden und Kleidung für die Reinigung übernommen wird. Außerdem befindet sich ein Nagelstudio im Haus. All diese Geschäfte sorgen für potenzielle Laufkundschaft auch für die Apotheke. Die Kundschaft wird aufgrund der Bevölkerungsentwicklung immer bunter. Dem kommt die Apotheke mit mehrsprachigen Mitarbeitern entgegen.
Grund zum Feiern
Nächstes Jahr feiert die Apotheke ihr 220-jähriges Betriebsjubiläum, zugleich ist der Betrieb dann 80 Jahre im Besitz der Seedochs. Bis 1977 führte Mag. Thomas Seedoch die Apotheke, danach sein Sohn Mag. Werner Seedoch, der 2012 verstarb. Da seine Kinder andere Berufspläne hatten – Dr. Elisabeth Seedoch etwa ist praktische Ärztin – wurde mit Akos Koloszar ein Konzessionär bestellt. Der hatte bereits seit 2011 als Pharmazeut in der Salvator-Apotheke gearbeitet und kannte den 15-Mitarbeiter-Betrieb daher wie seine Westentasche. Der gebürtige Ungar ist bestens ausgebildet. Er studierte bis 2006 Pharmazie in Debrecen und hängte noch eine spezifische Apothekerausbildung sowie einen wirtschaftliches Post-Graduate dran.
Bevor er nach Österreich kam, war er fünfeinhalb Jahre lang in einer ungarischen Apotheke angestellt gewesen. Über den Unterschied zwischen dem österreichischen und dem ungarischen System sagt Koloszar: „Generika spielen in Ungarn eine noch größere Rolle, ebenso magistrale Zubereitungen. Abgesehen davon gibt es unterschiedliche Tarife bei der Rezeptgebühr, sie sind also sozial gestaffelt.“ Wie sehen seine Pläne für die Zukunft der Salvator-Apotheke aus? Das große Angebot an NEMs wird noch erweitert. „In Kürze werden wir auch eine Eigenmarke im Sortiment haben. Die Produkte werden die gängigsten Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente enthalten und günstiger als andere Marken sein.“ Eine eigene Kundenzeitung steht auch auf der Agenda. Ebenso ein regionaler Zustelldienst, der über die 7300-Einwohner- Stadt Mattersburg hinausgeht und auch die angrenzenden Ortschaften beliefert.
APO-Steckbrief:
- Salvator-Apotheke Hauptplatz 9, 7210 Mattersburg
- www.salvatorapotheke.com
- Spezialisierungen: Impfberatung, Ernährungsmedizin, NEMs, Schüßler-Salze
- Spezialitäten: in Kürze hauseigene NEMs
- Service: Hauttests, Drive-in, in Kürze ein Zustelldienst, Putzerei-Annahmestelle
Mag. Dr. Akos KoloszarMOTTO „Mit voller Kraft voraus.“
ERFOLG bedeutet zufriedene Kunden ebenso wie ein gutes Arbeitsklima und ein harmonisches Familienleben.
WORK-LIFE-BALANCE ist sehr wichtig, um gesund zu bleiben. Ich verbringe möglichst viel Zeit mit meiner Familie. Ich bin glücklich verheiratet und habe einen einjährigen Sohn. Wir lieben die Natur und machen regelmäßig ausgedehnte Spaziergänge. Abgesehen davon lese ich gerne.
STRESSABBAU von Stress ist heutzutage ständig die Rede. Ich sehe das so: Ein bestimmtes Maß an beruflicher Belastung muss jeder aushalten können. Leidet jemand ständig unter Stress, deutet das auf Überforderung hin, und man sollte sich überlegen, den Job zu wechseln.