Hartes Training, späte Schäden
Ältere Ausdauer-Athleten entwickeln häufig eine klinisch relevante Aortendilatation, so das Ergebnis einer Studie aus den USA.
Teilnehmer waren 442 Ruderer und Langstreckenläufer zwischen 50 und 75 Jahren. Alle hatten jenseits der 40 noch mindestens zehn Jahre lang trainiert und Wettkämpfe bestritten. Berücksichtigt wurden Ruderer, die entweder an nationalen Ruderwettbewerben (Sportler) bzw. an Weltmeisterschaften und Olympiaden teilgenommen oder den Marathon in weniger als 2h 45 min geschafft haben (Elitesportler).
Bei jedem Fünften wurde im Bulbus oder der Aorta ascendens ein als pathologisch geltender Gefässdurchmesser ≥ 4 cm gemessen, schreiben die Autoren der Studie. Bei 105 Athleten wich die Aortenweite um mehr als zwei Standardabweichungen vom Bevölkerungsmittel ab. Das Ergebnis war unabhängig von bekannten Risikofaktoren wie Hypertonie oder Hyperlipidämie und für Elite- als auch gewöhnliche Sportler ähnlich.
Unklar bleibt, ob es sich bei der Erweiterung um eine Anpassung an die jahrelange Trainingsbelastung handelt ähnlich dem ventrikulären Remodeling beim Sportlerherz. Ausserdem bleibt abzuklären, ob die Veränderungen das Risiko z.B. für ein akutes Aortensyndrom erhöhen, schreiben die Autoren.
Churchill TW et al. JAMA Cardiol 2020;
doi: 10.1001/jamacardio.2020.0054