Schwangerschafts-Pemphigoid: Mit juckendem Nabel beginnt es

Eine 30-Jährige kam in der 33. Schwangerschaftswoche mit seit zehn Tagen bestehenden, juckenden Hautveränderungen periumbilikal, die dann auf Finger und Zehen übergingen. Kristine Heidemeyer und ihre Kollegen von der Klinik für Dermatologie des Inselspitals Bern fanden gut begrenzte urtikarielle Herde in diesen Bereichen. Bakterien ließen sich in den Blasen nicht nachweisen, es lagen nur mäßige Entzündungszeichen vor. Die Diagnose lautete „Pemphigoid gestationis“ – früher „Herpes gestationis“.

Pemphigoid gestationis - mit topischen Steroiden beginnen

Hierbei handelt es sich um eine Schwangerschaftsdermatose, die bei Primaparae meist im dritten Trimenon auftritt. Die Hautveränderungen – erythematös, ekzematiform, papulös, urtikariell – finden sich erst rund um den Bauchnabel, können sich aber auf das Integument ausbreiten. Gesicht und Schleimhäute sind meist ausgespart.

Goldstandard der Diagnostik ist die direkte Immunfluoreszenz, die Immunglobulinablagerungen in der Haut nachweist. Typischerweise findet man Autoantikörper gegen das bullöse Pemphigoid-Antigen 180.

Die Therapie besteht zuerst in der Gabe topischer Steroide. Bei fehlendem Ansprechen oder schweren Verläufen kommt auch Prednisolon systemisch (0,3–0,5 mg/kg KG) infrage. Antihistaminika helfen zusätzlich gegen den Juckreiz.