5. Jan. 2014Blutiger Samenerguss

Blut im Sperma oft Vorbote der Epididymitis

Eine Hämatospermie führt bei den meisten Männern zu starker Verunsicherung. Dabei stecken oft gutartige Gründe dahinter, die meist idiopathisch oder sexuell bedingt sind. Auch die Epididymitis (eine Entzündung der Nebenhoden) ist ein möglicher Grund. Eine Befragung der Uniklinik Giessen zeigt dabei, dass die meisten Patienten mit einer Hämatospermie eher zögern, damit zum Arzt gehen.

Die Hämatospermie ist das Vorkommen von Blut in der Ejakulationsflüssigkeit (1). In den allermeisten Fällen tritt sie nach medizinischen Prozeduren wie einer Prostatabiopsie auf.

Andere Gründe sind Infektionen und Entzündungen in der Prostataregion. Viel seltener stecken hinter dem Blut auch Tumorerkrankungen, die den männlichen Urogenitaltrakt betreffen, wie das Prostatakarzinom oder Hodenkrebs.

Wie geht der Arzt bei Hämatospermie vor?

Tritt Blut in der Samenflüssigkeit auf, richten sich die Abklärungen meist danach, ob ein Patient jünger oder älter als 40 Jahre ist. Auch ob die Blutung anhält oder andere Symptome auftreten spielt eine wichtige Rolle für das weitere Vorgehen.

Obwohl die Blutung in den meisten Fällen von selbst aufhört, kann es sein, dass zur Abheilung Medikamente wie Antibiotika oder Entzündungshemmer notwendig sind.

Die meisten Männer gehen nicht zum Arzt

An der Universitätsklinik Giessen hat man 197 Patienten mit Epididymitis nach einer vorangegangenen Hämatospermie befragt. Von den 109 sexuell aktiven Teilnehmern berichteten 15 Prozent über dieses Symptom, unter den Probanden, die in der Woche vor Beginn der Beschwerden eine Ejakulation hatten, sogar 25 Prozent.

Die Hämatospermie war um so häufiger, je weniger Zeit zwischen letztem Samenerguss und ersten Epididymitis-Symptomen vergangen war. Für keinen der Männer war das Blut in der Samenflüssigkeit ein Grund, sich sofort beim Arzt vorzustellen, bemerkte Dr. Adrian Pilatz von der Urologie an der Universitätsklinik Giessen (2).

Der Hämatospermie folgt schnell die Epididymitis

Erst als Skrotalbeschwerden hinzukamen, begaben sich die Patienten in Behandlung. In der Studie kam es durchschnittlich 24 Stunden nach der Hämatospermie zur manifesten Epididymitis mit Nebenhodenbeschwerden.

Dieser Beitrag wurde am 12. Juni 2023 aktualisiert.