Wie sich Gangstörungen beim Morbus Parkinson kompensieren lassen
Mit speziellen Techniken kann es Parkinsonpatienten gelingen, mögliche Gangstörungen zu überwinden. Doch bei weitem nicht alle Patienten haben das Wissen, um diese auszuführen.
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Gangstörungen sind für die Betroffenen nicht nur einschränkend, sondern können durch das erhöhte Sturzrisiko schnell gefährlich werden. Viele Patienten wenden daher Kompensationstechniken an, um sich ihre Mobilität und Unabhängigkeit zu erhalten. Das Spektrum solcher Techniken ist umfangreich, Experten schlagen vor, die Massnahmen in sieben Kategorien einzuteilen (s. Tabelle).
Die sieben Kategorien der Kompensationsstrategien
Kategorie | Beschreibung | Mögliche Ausführung |
Externe Kommandos | Typische rhythmische externe Stimuli (sensorisch, visuell, akustisch) einsetzen | zum Takt eines Metronoms laufen, «Vibrationssocken» tragen, über Linien steigen |
Interne Kommandos | die Aufmerksamkeit auf vordefinierte Parameter des Gehens richten | geistige Arithmetik betreiben, sich selbst antreiben |
Balanceveränderung | die Möglichkeit seitlicher Gewichtsverlagerungen erleichtern | das Gewicht vor dem ersten Schritt verlagern, Hilfsmittel benutzen, Kurven nicht so eng nehmen |
Veränderung des mentalen Zustandes | Aufmerksamkeit und Wachsamkeit steigern mit dem Ziel, Motivation oder Entspannung zu fördern | Atemübungen durchführen, andere Massnahmen anwenden, um Angst vor Stürzen zu mindern |
Beobachtung von Aktionen oder Bewegtbildern | den Gang anderer Menschen nachahmen, die gewünschte Bewegung visualisieren | |
Änderung des Gangmusters | die Art des geraden Vorwärtsgehens verändern oder andere Formen der Fortbewegung nutzen | Scherengang verwenden, Knie heben, hüpfen, rennen, rückwärts gehen |
Alternativen zum Gehen | z.B. radfahren, skaten, kriechen |