21. März 2022Rückwärts gehen, um voranzukommen

Wie sich Gangstörungen beim Morbus Parkinson kompensieren lassen

Mit speziellen Techniken kann es Parkinsonpatienten gelingen, mögliche Gangstörungen zu überwinden. Doch bei weitem nicht alle Patienten haben das Wissen, um diese auszuführen.

Durch Rückwärtsgehen können manche Patienten Gangstörungen überwinden
iStock/Charday Penn

Gangstörungen sind für die Betroffenen nicht nur einschränkend, sondern können durch das erhöhte Sturzrisiko schnell gefährlich werden. Viele Patienten wenden daher Kompensationstechniken an, um sich ihre Mobilität und Unabhängigkeit zu erhalten. Das Spektrum solcher Techniken ist umfangreich, Experten schlagen vor, die Massnahmen in sieben Kategorien einzuteilen (s. Tabelle).

Die sieben Kategorien der Kompensationsstrategien

KategorieBeschreibungMögliche Ausführung
Externe KommandosTypische rhythmische externe Stimuli (sensorisch, visuell, akustisch) einsetzenzum Takt eines Metronoms laufen, «Vibrations­socken» tragen, über Linien steigen
Interne Kommandosdie Aufmerksamkeit auf vordefinierte Parameter des Gehens richtengeistige Arithmetik betreiben, sich selbst antreiben
Balanceveränderungdie Möglichkeit seitlicher Gewichts­verlagerungen erleichterndas Gewicht vor dem ersten Schritt verlagern, Hilfsmittel benutzen, Kurven nicht so eng nehmen
Veränderung des
mentalen Zustandes
Aufmerksamkeit und Wachsamkeit steigern mit dem Ziel, Motivation
oder Entspannung zu fördern
Atemübungen durchführen, andere Massnahmen anwenden, um Angst vor Stürzen zu mindern
Beobachtung von Aktionen oder Bewegtbildernden Gang anderer Menschen nachahmen, die ­gewünschte Bewegung visualisieren
Änderung des
Gangmusters
die Art des geraden Vorwärtsgehens verändern oder andere Formen der Fortbewegung nutzenScherengang verwenden, Knie heben, hüpfen, ­rennen, rückwärts gehen
Alternativen zum Gehenz.B. radfahren, skaten, kriechen
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