Akutes Nierenversagen: schnelle Ersatztherapie nicht besser als Standardbehandlung
Macht die Niere des Patienten akut schlapp, sollte man mit der Nierenersatztherapie warten, bis Komplikationen auftreten. Ein schnelles Einleiten der Dialyse bzw. Hämofiltration ist mit mehr Nebenwirkungen verbunden, die Mortalität unterscheidet sich bei den beiden Ansätzen aber nicht.
Akutes Nierenversagen ist eine häufige Komplikation bei intensivmedizinisch versorgten Patienten und erfordert oft eine Nierenersatztherapie. Bisher waren die Entwicklung von Komplikationen wie metabolische Entgleisungen mit Azidose, Hyperkaliämie oder Urämie sowie Flüssigkeitsdysbalancen Indikationen für das Einleiten der Hämo- oder Peritonealdialyse bzw. eine Transplantation. Experten sind sich aber uneins, ob Dialyse bzw. Blutfilterung auch dann erfolgen sollten, wenn zwar eine schwere akute Niereninsuffizienz mit steigender Kreatininkonzentration gegebenenfalls plus Anurie, aber keine Komplikationen vorliegen.