Hinter Gesichtsschmerzen stecken mitunter andere Nerven
Der bekannteste Gesichtsschmerz ist die Trigeminusneuralgie. Doch diese Diagnose wird zu häufig und oft irrtümlich gestellt, während andere Formen fazialer Neuralgien unerkannt und unbehandelt bleiben.
Die diagnostisch populäre Trigeminusneuralgie präsentiert sich als einseitiger Gesichtsschmerz mit heftigen, stromstossartigen Attacken im Versorgungsgebiet eines oder mehrerer Äste des Gesichtsnervs, ohne Ausstrahlung darüber hinaus. Die Episoden dauern zwischen dem Bruchteil einer Sekunde und zwei Minuten, schreibt Professor Dr. Dr. Stefan Evers vom Krankenhaus Lindenbrunn in Coppenbrügge. Ausgelöst werden sie durch Trigger wie Berührung, Kauen oder Schlucken (s. Kasten). Zusätzlich können sich Dauerschmerzen mittlerer Intensität im betroffenen Dermatom entwickeln. Neurologische Ausfälle passen nicht ins Bild.