Geimpfte landen seltener auf IPS
Die jährliche Grippeimpfung schützt längst nicht jeden vor der Infektion, mildert den Krankheitsverlauf aber deutlich ab. Gerade bei Risikopersonen kann das entscheidend sein.
Bis zu einer halben Million Menschen sterben weltweit an der saisonalen Grippe – und das Jahr für Jahr. Als wirksamster Schutz vor der Viruserkrankung gilt nach wie vor die Impfung.
Ein spanisches Wissenschaftler-Team hat über sechs Saisons 1727 Erwachsene mit gesicherter Influenza untersucht. Von 1285 Patienten mit mindestens einem Risikofaktor war gerade einmal ein Viertel geimpft (26,1 %). Bei den über 65-Jährigen waren es immerhin 41,6 Prozent. Deutlich schlechter sah es bei den Jüngeren im Alter zwischen 18 und 64 Jahren aus (8,9 %). Bei insgesamt 591 Infizierten kam es zu einem schweren Verlauf: Sie mussten auf der Intensivstation behandelt werden, 223 von ihnen starben.
Die Forscher verglichen kranke Ungeimpfte und Personen, die trotz Impfung erkrankt waren. Nur etwa jeder Fünfte mit schwerem Verlauf und Behandlung auf der Intensivstation hatte die Vakzine erhalten (21,7 %). Demgegenüber war das bei fast jedem dritten Patienten mit leichterem Verlauf (29,7 %) und regulärer stationärer Aufnahme der Fall.
Die Effektivität der Impfstoffe, eine Aufnahme auf die Intensivstation oder den Tod zu verhindern, betrug 23 Prozent, für die Älteren sogar 44 Prozent. Eine Vakzinierung lohnt sich also auf jeden Fall, betonen die Experten. Auch wenn die Grippeimpfung die Infektion nicht immer verhindern kann, vermag sie doch vor schwersten Symptomen zu schützen.
Quelle: Godoy P et al. Euro Surveill 2018; 23: pii: 1700732.