18. Jan. 2019Risiko für Typ-2-Diabetes

Schichtarbeit alleine ist nicht schuld

Genügend Bewegung, Normalgewicht, weniger rauchen und sich nicht allzu ungesund ernähren – mit diesen Faktoren lässt sich das Diabetesrisiko von Beschäftigten in rotierenden Nachtschichten reduzieren.

Rotierende Nachtschichten greifen in biologische und soziale Rhythmen ein und sind mit einem ungesunden Lebensstil sowie einem erhöhten Risiko für Typ-2-Diabetes und kardiovaskuläre Erkrankungen assoziiert. Eine kombinierte Auswertung der Nurses’ Health Studies I und II bestätigt das insgesamt, generiert aber auch neue Erkenntnisse. Erwartungsgemäss waren rotierende Nachtschichten und ein ungesunder Lebensstil in einem Follow-up von 22–24 Jahren unabhängige und miteinander verbundene Risikofaktoren für einen selbstberichteten Typ-2-Diabetes. Einen ungesunden Lebensstil definierten die Autoren um Dr. Zhilei Shan über einen BMI von 25 kg/m2 oder höher, einen positiven Raucherstatus, körperliche Bewegung von weniger als 30 Minuten pro Tag und einen laut den Kriterien des Alternate Healthy Eating Index Score als ungesund eingestuften Ernährungsstatus.

Erkrankungsrisiko lässt sich verringern

Die Auswertung der Einzelfaktoren zeigt allerdings, dass die meisten Fälle von Diabetes durch einen gesünderen Lebensstil zu vermeiden gewesen wären. So trugen bei den insgesamt 143 410 in die Studien einbezogenen Krankenschwestern, die zu Erfassungsbeginn weder einen Diabetes noch kardiovaskuläre Erkrankungen hatten, die Nachtschichten zu 17 % und der ungesunde Lebensstil zu 71 Prozent zum erhöhten Diabetesrisiko bei – die Kombination beider Faktoren dagegen nur zu 11 Prozent.

Quelle: Shan Z et al. BMJ 2018; 363: k4641.