Roboterassistierte laparoskopische Prostatektomie genauso gut wie offene Op.?
Die roboterassistierte laparoskopische Prostatektomie hat in letzter Zeit große Fortschritte gemacht und sich in vielen Kliniken etabliert. Wirklich gute Vergleichsstudien etwa mit der radikalen offenen retropubischen Prostatektomie gibt es aber nicht. Australische Urologen haben daher nun eine Phase-III-Studie gestartet, in der 326 Männer mit neu diagnostiziertem, lokal fortgeschrittenem Prostatakarzinom randomisiert mit einer der beiden Methoden operiert wurden.
Ein und derselbe Operateur für alle Laparoskopien
Alle Behandlungen wurden in einem einzigen Zentrum, im Royal Brisbane & Women’s Hospital, durchgeführt; insbesondere war ein und derselbe Operateur für sämtliche laparoskopischen Operationen verantwortlich.
Primäre Endpunkte waren die urologische und die sexuelle Funktion nach sechs und zwölf Wochen sowie nach 24 Monaten und das onkologische Ergebnis (positive Schnittränder und Progression nach biochemischen und Bildgebungs-Kriterien nach 24 Monaten). Die jetzt vorgelegte Analyse betrifft nur die 6- und 12-Wochen-Resultate.
Urologische und sexuelle Funktion ohne Unterschied
Weder bei der urologischen noch bei der sexuellen Funktion unterschieden sich die beiden Arme nach sechs oder nach zwölf Wochen signifikant. Positive Schnittränder fanden sich in der offen operierten Gruppe in 10 % und bei den laparoskopisch behandelten Patienten in 15 % der Fälle. Per Äquivalenz-Test konnte die Gleichwertigkeit der beiden Techniken nicht etabliert werden, aber ein Test auf Überlegenheit des offenen Eingriffs war auch nicht signifikant.
Nach der laparoskopischen Op. hatten nur 4 % der Patienten postoperative Komplikationen versus 9 % nach offener Op.; der Unterschied war knapp nicht signifikant (p = 0,052). Ähnliches galt für intraoperative Ereignisse (2 vs. 8 %).
Nach zwölf Wochen scheint zwischen beiden Techniken also kein Unterschied hinsichtlich der funktionellen Ergebnisse zu bestehen. Weil man aber die Langzeitresultate abwarten muss, raten die Autoren derzeit, die Wahl weniger mit Blick auf die Op.-Methode zu treffen, sondern sich einem erfahrenen Chirurgen anzuvertrauen.