Quittensirup befreit Kinder von Refluxkrankheit
Bei Kindern mit GERD werden zunehmend mehr Protonenpumpenhemmer wie Omeprazol eingesetzt. Die Zahl solcher Verordnungen sei nach Literaturangaben seit dem Jahr 2002 um das Elffache gestiegen, berichten Wissenschaftler von der iranischen Shiraz University of Medical Sciences. Und das, so die Kollegen, obwohl Omeprazol mit Nebenwirkungen wie Vitamin-B12-Mangel, hämolytischer Anämie, Neutropenie, Husten oder Knochenmasseverlust assoziiert sei.
PPI verursachen bei Kindern oft Nebenwirkungen
Das Team um Dr. Mohammad E. Zohalinezhad prüfte daher, ob der in der traditionellen persischen Medizin gegen GERD-Symptome wie saures Aufstoßen, Sodbrennen und Entzündung eingesetzte Quittensirup bei pädiatrischen Patienten eine Alternative sein könnte. 80 Kinder und Jugendliche im Alter von 0 bis 18 Jahren mit symptomatischer GERD erhielten vier Wochen randomisiert und doppelblind täglich entweder 0,6 ml/kg Quittensirup (0,51 mg Extraxt je Milliliter) oder 1 ml/kg eines speziell hergestellten Omeprazolsirups (2 mg/ml).
Bei den 37 jüngeren Studienteilnehmern (< 60 Monate), deren Daten auswertbar waren, gab es nach vier Wochen im Hinblick auf den berechneten kumulativen Symptomenscore (CSS) keinen statistisch signifikanten Unterschied. Der Rückgang der Symptomatik war während der einmonatigen Behandlungsphase unter Quittensirup ebenso stark wie unter Omeprazol. In der anschließenden dreiwöchigen Nachbeobachtung ging der CSS in der Quittengruppe sogar noch weiter zurück während er in der Omeprazolgruppe auf dem in vier Wochen erreichten Level stagnierte.
Quittensirup schlägt Omeprazol im Verlauf
Bei den 42 älteren Kindern und Jugendlichen sank der Symptomenscore in den zwei Studienarmen ebenfalls in ähnlichem Ausmaß. Nach der vierwöchigen Behandlungsphase nahm der Wert bis zur Woche sieben allerdings in beiden Gruppen wieder geringfügig zu, mit nur sehr leichten Vorteilen für den Quittensirup.
Da dieses Naturprodukt einfach und preiswert herzustellen sei, keine ernsthaften Nebenwirkungenverursache und zudem auch noch gut schmecke, betrachten es die Kollegen als Alternative für Kinder mit GERD-Symptomen. Die iranischen Wissenschaftler plädieren nun für weitere, größere Studien, auch mit pH-Monitoring und ösophagealer Manometrie, um den kurz- und langfristigen Nutzen des Sirups aus Cydonia oblonga weiter zu erhärten.
Quelle: M.E. Zohalinezhad et al., Complement Ther Clin Pract 2015; 21: 268–276; doi: 10.1016/j.ctcp.2015.09.005.