Zuspruch hilft der Genesung von Komapatienten
Betreuer von Komapatienten bekommen häufiger von den Verwandten zu hören, dass ihre Lieben besser auf ihre als auf fremde Stimmen reagieren. Das nahmen amerikanische Forscher jetzt zum Anlass, die These wissenschaftlich zu prüfen. 15 Patienten in vegetativem oder minimalem Bewusstseinszustand nach Schädel-Hirn-Traumata nahmen an der Studie teil. Sie wurden randomisiert rund 70 Tage nach dem Unfall mit aufgenommenen Erzählungen von Angehörigen beschallt oder nicht.
Mehr Hirnaktivität im Bereich Sprachverständnis und Langzeitgedächtnis
Viermal am Tag bekam die „Verumgruppe“ über sechs Wochen vertraute Geschichten via Kopfhörer zu hören. Die Untersucher prüften Aufwach- und Bewusstseinsstatus mittels der Coma/Near-Coma (CNC) Scale und führten funktionelle MRTs durch.
Die Probanden, die ihren Verwandten lauschen durften, zeigten einen signifikant größeren Zuwachs in der CNC, klinisch erlangten sie das Bewusstsein schneller wieder und erholten sich rascher. Im MRT fanden sich bei ihnen mehr Hirnaktivitäten in den Bereichen für Sprachverständnis und Langzeitgedächtnis. Intensivmediziner sollten diese einfache Methode in der Neurorehabilitation von Komapatienten nutzen, so das Fazit der Autoren.
Quelle: Theresa Louise-Bender Pape et al., Neurorehabil Neural Repair 2015; online first