Chikungunya-Fieber täuscht rheumatoide Arthritis vor
Die durch Aedes-Mücken übertragene Viruserkrankung beginnt nach einer Inkubationszeit von zwei bis zehn Tagen mit Fieber, Arthralgien, Kopfschmerzen und oft auch einem makulopapulösen Exanthem. Bis zu 20 % der Patienten entwickeln eine von Arthritiden dominierte chronische Form, die über mehrere Jahre persistieren kann.
Die Chikungunya-Arthritis sieht ihrer rheumatoiden „Schwester“ täuschend ähnlich. Typisch ist ein symmetrischer Befall zahlreicher kleiner Gelenke mit Schmerz, Schwellung und Morgensteifigkeit. In einer US-Studie erfüllten acht der zehn Teilnehmer mit viraler Gelenkentzündung die EULAR*-Kriterien für eine seronegative Polyarthritis.
Chikungunya Rheumatoider Arthritis täuschend ähnlich
Das ursprünglich in Afrika heimische Chikungunya-Fieber hat sich in ganz Südostasien verbreitet und mittlerweile auch die Karibik erreicht. Die virale RNA lässt sich normalerweise in den ersten fünf Krankheitstagen mittels PCR nachweisen, danach ist eine serologische Diagnose möglich (IgM-Antikörper).
Die Therapie der viralen Gelenkentzündung gestaltet sich dagegen schwierig, erklärte Professor Dr. Christian Kneitz, Klinikum Südstadt Rostock. NSAR genügen oft nicht, Antimalariamittel wie Hydroxychloroquin haben sich bei dieser Indikation als unwirksam erwiesen und Immunsuppressiva wurden bisher nicht erprobt.
*European League against Rheumatism
Quelle: Rheumatologie-Update-Seminar