Potenz erhalten bei Prostatakarzinom
Bei der Brachytherapie wird die Strahlungsquelle in Form einer kleinen Kapsel unmittelbar neben das Karzinom implantiert, sodass der Tumor einer hohen, das umliegende Gewebe aber nur einer relativ geringen Strahlendosis ausgesetzt ist. Anwendung findet dieses Verfahren u.a. beim lokalisierten Prostatakarzinom mit niedrigem bis mittlerem Risiko. Bei diesen Karzinomen erzielt man per Brachytherapie mit anderen Verfahren vergleichbare Ergebnisse, die Nebenwirkungsrate ist gering.
Jeder zweite Mann noch nach fünf Jahren potent
So erhält das Verfahren mehr Männern die Potenz als z.B. die externe Strahlentherapie, berichtete Dr. Renée Oismüller vom SMZ-Ost Donauspital Wien. Dies ergab eine Befragung von mehr als 500 Prostatakrebs-Patienten zwischen 45 und 84 Jahren: Zwei Jahre nach der Brachytherapie waren 46,3 % und fünf Jahre danach 51,4 % der Männer potent.
Therapiebedingte Impotenz beim Prostatakarzinom stellt laut Dr. Oismüller leider immer noch ein Tabuthema dar. Ärzte und medizinisches Personal sollten daher Methoden erlernen, mit denen man diese Frage neutral mit dem Patienten diskutieren kann. Dadurch lassen sich differenzierte Therapieentscheidungen treffen, die bei sexuell aktiven Männern durchaus auf eine Brachytherapie hinauslaufen, erklärte der Referent.
Quelle: Kongress der European Society for Radiotherapy and Oncology