Herpesviren bekämpfen das Melanom
Dass „talimogene laherparepvec“ (T-VEC) eine ausgeprägte Antitumorwirkung hat, belegen die ersten Ergebnisse einer randomisierten, offenen Phase-III-Studie an 430 Patienten mit nicht resezierbarem malignem Melanom (Stadium IIIB–IV).295 Krebskranke wurden mit T-VEC behandelt, das direkt in die Läsionen injiziert wird, den 141 Patienten der Kontrollgruppe verabreichte man den GM-CSF (Granulozytenkolonie stimulierenden Faktor) subkutan.Primärer Endpunkt der Studie war das dauerhafte Ansprechen, definiert als „Rate des kompletten oder partiellen Ansprechens für mindestens sechs Monate“. Dieser Endpunkt wurde in den beiden Vergleichskollektiven zu unterschiedlichem Anteil erreicht, wie Professor Dr. Howard L. Kaufmann, Rush Universität, Chicago, Illinois, darlegte.
Ansprechen trotz fortgeschrittenen Stadiums
Bei T-VEC handelt es sich um einen neuartigen Ansatz der Immuntherapie, erläuterte Professor Dr. Kim Allyson Margolin, Universität Washington, Seattle.Der Wirkstoff GM-CSF, der an ein Herpes-Virus gekoppelt ist, wird ins Tumorgewebe injiziert, wo sich das Virus repliziert, bis die Membran der Krebszellen reißt. Das enthaltene Virus vermittelt – lokal ins Tumorgewebe freigesetzt – eine Aktivierung der Immunantwort gegen den Tumor.Somit wird laut Prof. Margolin eine onkolytische Virustherapie realisiert oder, je nach Perspektive, eine „virolytische Vakzination“.
- T-VEC: längeres Gesamtüberleben
Ansprechen trotz fortgeschrittenen Stadiums
So funktioniert die virale Krebs-Therapie:
Bei T-VEC handelt es sich um einen neuartigen Ansatz der Immuntherapie, erläuterte Professor Dr. Kim Allyson Margolin, Universität Washington, Seattle.Der Wirkstoff GM-CSF, der an ein Herpes-Virus gekoppelt ist, wird ins Tumorgewebe injiziert, wo sich das Virus repliziert, bis die Membran der Krebszellen reißt. Das enthaltene Virus vermittelt – lokal ins Tumorgewebe freigesetzt – eine Aktivierung der Immunantwort gegen den Tumor.Somit wird laut Prof. Margolin eine onkolytische Virustherapie realisiert oder, je nach Perspektive, eine „virolytische Vakzination“.
So war die dauerhafte Ansprechrate mit 16,3 % unter T-VEC statistisch signifikant höher als bei Patienten im GM-CSF-Arm, in dem ein solches Ansprechen nur bei 2,1 % der Patienten gesehen wurde.Als beeindruckend bezeichnete Prof. Kaufmann auch die mit 10,8 % gegenüber 0,7 % hohe Rate des kompletten Ansprechens unter T-VEC im Vergleich zum Kontrollarm bei einer derart fortgeschrittenen Tumorerkrankung.
Eine eindeutige Überlegenheit der Ansprechraten konnte nach seinen Angaben zudem in allen untersuchten Subgruppen gesichert werden. „T-VEC erwies sich als eindeutig überlegen, unabhängig vom jeweiligen Melanomstadium, vom Geschlecht der Patienten und vom Allgemeinzustand“, berichtete Prof. Kaufmann.
T-VEC: längeres Gesamtüberleben
Auch die bereits vorliegenden Ergebnisse zu sekundären Endpunkten sind aus Sicht von Prof. Kaufmann bemerkenswert: So war die Zeit bis zum Therapieversagen unter T-VEC mit 8,2 gegenüber 2,9 Monaten signifikant länger als unter GM-CSF. Die ersten Daten weisen darüber hinaus auf ein längeres Gesamtüberleben hin. Als günstig erwies sich nach den Worten von Prof. Kaufmann außerdem das Sicherheitsprofil von T-VEC. Als häufigste Nebenwirkungen registrierte man Fatigue, Fieber und Schüttelfrost sowie Cellulitis.
Quelle: 49th Annual Meeting of the American Society of Clinical Oncology (ASCO) 2013