21. Okt. 2013

Depressive Mütter: 
Krippe stabilisiert die Kinderpsyche!

Mütterliche Depressionen gelten als Hauptrisikofaktor für die Entwicklung von psychischen Problemen bei Kindern. So findet man gehäuft emotionale Probleme, Trennungsängste und Schwierigkeiten bei Sozialkontakten. Möglicherweise kommt es den Kleinen zugute, wenn man sie zumindest zeitweise dem mütterlichen Einfluss entzieht.

Kanadische Kollegen untersuchten bei 1759 Müttern und ihren Kindern einen möglichen Zusammenhang zwischen depressiven Symptomen der Mütter, psychischen Auffälligkeiten bei den Kindern und der Art der Betreuung.

Bei 318 Müttern stellte man eine ausgeprägte Depressivität fest. Die Kinder dieser Frauen waren im Alter von fünf Monaten häufiger „schwierig“ und hatten ein fast zweifach erhöhtes Risiko, im Vorschulalter emotionale und soziale Störungen zu entwickeln.

Weniger emotionale und soziale Störungen im Vorschulalter

Wurden diese Kinder in Krippe oder Kita betreut, war das Risiko für emotionale Probleme deutlich geringer als bei alleiniger Versorgung durch die Mutter. So entwickelten die in Kindergruppen, z.B. Kita oder Krippe, betreuten Sprösslinge seltener emotionale Probleme (OR 0,21 vs. 0,48).

Auch die Betreuung durch Verwandte oder Babysitter schnitt besser ab als mütterliche Obhut (OR 0,40). Das Risiko für soziale Kontaktstörungen war bei Kindern depressiver Mütter erhöht und konnte durch die Fremdbetreuung vermindert werden.

Quelle: C. M. Herba et al., JAMA Psychiatry 2013; online first