Training gegen Sodbrennen
Als Antirefluxbarriere spielt das Zwerchfell eine wichtige Rolle. Also könnte es Patienten mit Sodbrennen und Regurgitation helfen, wenn man diesen Atemmuskel stärkt, dachte sich eine Arbeitsgruppe aus Österreich.
Die Wissenschaftler überprüften ihre Hypothese in einer kleinen Studie an 19 Patienten, die an einer nicht erosiven ösophagealen Refluxkrankheit (NERD) bzw. einer abgeheilten erosiven ösophagealen Refluxkrankheit (ERD) litten, wie Professor Dr. Stephan Miehlke vom Magen-Darm-Zentrum der Internistischen Kooperation Eppendorf (IKE) berichtete.
Training der thorakalen und abdominellen Atmung senkt den Magen-pH
Trainiert wurde mit den Patienten der Wechsel von thorakaler und abdomineller Atmung – Letztere erfordert eine besonders starke Kontraktion des Zwerchfells. Unter der fachkundigen Anleitung durch einen Physiotherapeuten erlernten die Probanden diese Übungen in stehender, sitzender und liegender Position. Zudem erhielten sie ein Handbuch sowie eine Audio-CD mit Erklärungen und musikalischer Untermalung.
Nach einer Trainingsphase von insgesamt vier Wochen (über täglich 30 Minuten) übten die Patienten neun Monate lang die Zwerchfellatmung alleine weiter. Bei der abschließenden Untersuchung zeigte das Trainingskollektiv gegenüber der Kontrollgruppe eine signifikante Reduktion der Zeitspanne mit pH-Werten unter 4,0 in der Speiseröhre.Dank Atemtraining nur noch 25 mg statt 100 mg PPI pro Woche
Der Bedarf an Protonenpumpenhemmern reduzierte sich von knapp 100 mg auf 25 mg pro Woche (keine Änderung in der Kontrollgruppe) und die Lebensqualität nahm signifikant zu. Ein spannender Therapieansatz, der das Spektrum der Allgemeinmaßnahmen gegen Reflux bereichert, urteilte Prof. Miehlke. Wie er meint, sollten nun größere Studien den Effekt bestätigen.
Quelle: 21. Gastroenterologie-Update-Seminar Wiesbaden